Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen: verschil tussen versies

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Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (* 11 mei 1720 in Bodenwerder; † 22 februari 1797 ibid.) was een Duits edelman uit het keurvorstendom Brunswijk-Lüneburg. De verhalen van Baron Münchhausen worden aan hem toegeschreven.


{{Weiterleitungshinweis|Münchhausen}}
'''Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen''' (* 11 mei 1720 in Bodenwerder; † 22 februari 1797 ibid.) was een Duits edelman uit het keurvorstendom Brunswijk-Lüneburg. De verhalen van '''Baron Münchhausen''' worden aan hem toegeschreven.
[[Datei:Bruckner - Münchhausen.jpg|mini|Reproduktion eines zeitgenössischen Porträts des Freiherrn von Münchhausen in der Uniform seines [[Russisches Kürassierregiment von 1702/2|Kürassierregiments]] im lettischen Riga. Standort: Münchhausenmuseum Bodenwerder]]
'''Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen''' (* [[11. Mai]] [[1720]] in [[Bodenwerder]]; † [[22. Februar]] [[1797]] ebenda) war ein deutscher Adliger aus dem [[Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg]]. Ihm werden die Geschichten vom '''Baron Münchhausen''' zugeschrieben.


== Leben ==
 [[Bestand:Bruckner - Münchhausen.jpg|mini|Reproductie van een hedendaags portret van Baron von Münchhausen in het uniform van zijn kurassiersregiment in Riga, Letland. Plaats: Münchhausen Museum Bodenwerder]]
[[Datei:Bodenwerder-Rathaus.jpg|mini|Das als [[Schloss Münchhausen]] bezeichnete Herrenhaus, in dem Hieronymus geboren wurde und in dem er verstarb]]
[[Datei:Muenchhausen Herrfurth 1 500x763.jpg|mini|Münchhausen erzählt im Freundeskreis]]
[[Datei:Kirche Pernigel.jpg|mini|Kirche Pernigel (Liepupe) (2012)]]
[[Datei:Münchhausen-AWille.jpg|mini|Münchhausens Ritt auf der [[Kanonenkugel]] – Zeichnung von [[August von Wille]]]]
[[Datei:Niedersachsen, Fürstenberg, Museum Schloss Fürstenberg NIK 9973.jpg|mini|Porzellanfigur der [[Porzellanmanufaktur Fürstenberg]]]]
[[Datei:Münchhausen-Sumpf-Hosemann.png|mini|Münchhausen zieht sich aus dem Sumpf – Zeichnung von [[Theodor Hosemann]]]]
[[Datei:Paul Gustave Doré (1832-1883) - Baron von Münchhausen (1862) - 009.jpg|mini|Münchhausens toller Überrock – Zeichnung von [[Gustave Doré]]]]
Der unter der Bezeichnung '''Lügenbaron''' berühmt gewordene [[Geschichtenerzähler]] gehört zur sogenannten schwarzen Linie des Adelsgeschlechts der [[Münchhausen (Adelsgeschlecht)|Münchhausen]], als dessen bedeutendster Repräsentant zu seinen Lebzeiten aber keineswegs er selbst galt, sondern vielmehr der [[Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg|kur-braunschweig-lüneburgische]] Premierminister [[Gerlach Adolph von Münchhausen]] (1688–1770).


Hieronymus war eines von acht Kindern und wurde in dem als [[Schloss Münchhausen]] bezeichneten [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] eines [[Gutshof]]es in Bodenwerder geboren. Sein Vater war der [[Oberstleutnant]] der [[Kavallerie]] Georg Otto von Münchhausen (1682–1724), Gutsherr auf [[Rinteln]] und Bodenwerder, dieser wiederum ein Ururenkel des [[Söldner]]führers [[Hilmar von Münchhausen]]. Der Vater starb, als Hieronymus erst vier Jahre alt war; seine Mutter, Sibylle Wilhelmine von [[Reden (Adelsgeschlecht)|Reden]] aus [[Hastenbeck]] (1689–1741), hat ihn erzogen.
== Leven ==


Adligem Brauch folgend, ging Hieronymus im Alter von 13 Jahren an den [[Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel|braunschweigischen]] Hof nach [[Wolfenbüttel]]. 1737 wurde er [[Schildknappe|Page]] von Herzog [[Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel]], dem künftigen Gemahl der [[Anna Leopoldowna]], einer Nichte und designierten Nachfolgerin von Zarin [[Anna (Russland)|Anna]] von [[Russisches Kaiserreich|Russland]]. Anton Ulrich sollte sich in der [[Russischer Adel|russischen Aristokratie]] bewähren, weilte bereits in [[Sankt Petersburg]] und diente im [[Kaiserlich Russische Armee|Militär]]. Münchhausen reiste im Dezember 1737 nach Russland, wo er im Februar 1738 ankam. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er noch im selben Monat seinem Herrn in den [[Russisch-Österreichischer Türkenkrieg (1736–1739)|Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736–1739)]] gefolgt. Einige der ihm zugeschriebenen Lügengeschichten beruhen auf diesen kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Lügengeschichte vom berühmten „Ritt auf der [[Kanone]]nkugel“ hat wahrscheinlich die Belagerung der [[Osmanisches Reich|osmanischen]] [[Krim]]-Festung [[Otschakow]] durch den russischen Oberbefehlshaber [[Burkhard Christoph von Münnich|von Münnich]] zum Hintergrund.
[[Datei:Bodenwerder-Rathaus.jpg|mini|Das als [[Schloss_Münchhausen|Schloss Münchhausen]] bezeichnete Herrenhaus, in dem Hieronymus geboren wurde und in dem er verstarb]] [[Datei:Muenchhausen_Herrfurth_1_500x763.jpg|mini|Münchhausen erzählt im Freundeskreis]] [[Datei:Kirche_Pernigel.jpg|mini|Kirche Pernigel (Liepupe) (2012)]] [[Datei:Münchhausen-AWille.jpg|mini|Münchhausens Ritt auf der [[Kanonenkugel|Kanonenkugel]] – Zeichnung von [[August_von_Wille|August von Wille]]]] [[Datei:Niedersachsen, Fürstenberg, Museum Schloss Fürstenberg NIK 9973.jpg|mini|Porzellanfigur der [[Porzellanmanufaktur_Fürstenberg|Porzellanmanufaktur Fürstenberg]]]] [[Datei:Münchhausen-Sumpf-Hosemann.png|mini|Münchhausen zieht sich aus dem Sumpf – Zeichnung von [[Theodor_Hosemann|Theodor Hosemann]]]] [[Datei:Paul Gustave Doré (1832-1883) - Baron von Münchhausen (1862) - 009.jpg|mini|Münchhausens toller Überrock – Zeichnung von [[Gustave_Doré|Gustave Doré]]]]


1739 wurde Münchhausen von der [[Zar]]in [[Anna (Russland)|Anna Iwanowna]] zum [[Fähnrich]] der russischen [[Russisches Kürassierregiment von 1702/2|„Braunschweig-Kürassiere“]] ernannt, deren [[Regimentschef]] Anton Ulrich war. Die [[Kürassiere]] lagen in [[Riga]] in [[Garnison]] und nahmen in der Folge wohl mit Münchhausen am [[Russisch-Schwedischer Krieg (1741–1743)|Russisch-Schwedischen Krieg (1741–1743)]] teil.<ref>Die ihm in Abbildungen und [[Film]]en zugeschriebene, charakteristische grüne russische Infanterieuniform hat er als Kürassieroffizier nie getragen (siehe Abbildung).</ref> 1740 wurde Münchhausen zum [[Leutnant]] befördert.<ref>Ab 1742 hieß das Regiment Großfürst Peter-Kürassiere (bis 1761), vgl. [[Georg Tessin]]: ''Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts.'' 3 Bände, Biblio Verlag, Osnabrück 1986–1995, ISBN 3-7648-1763-1. Bd. 1, S. 600. Vgl. auch die Verbindung zu Münchhausen</ref> Seine Karriere versprach unter seinem Patron glänzend zu verlaufen, denn im selben Jahr wurde – nach dem Tode der Zarin Anna – der soeben erst geborene Sohn Anton Ulrichs als [[Iwan VI. (Russland)|Iwan VI.]] zum Zaren von Russland ernannt. Doch endeten alle Hoffnungen der [[Welfen]] und ihrer [[Gefolge|Entourage]] jäh durch einen gewaltsamen Thronwechsel, als Annas Cousine [[Elisabeth (Russland)|Elisabeth]], Tochter Peters des Großen, 1741 den einjährigen Iwan stürzte und ihn und seine Familie für lange Jahre in Gefangenschaft nahm. Münchhausens Leben wurde seitdem von Anton Ulrichs Schicksal überschattet. Zwar überstand er den Umsturz heil – vermutlich, weil er zu dieser Zeit in [[Finnland]] kämpfte –, aber aus seiner soeben erst begonnenen Karriere wurde nichts: Die weitere Beförderung zum [[Rittmeister]] ließ ein ganzes Jahrzehnt – bis 1750 – auf sich warten. Die Garnisonstadt Riga wurde in diesen Jahren sein hauptsächlicher Aufenthaltsort. Diese Rigaer Jahre beeinflussten wohl seine Fähigkeiten als Erzähler, denn in den deutsch-baltischen adligen Freundeskreisen wurde gerne ausgiebig und phantasievoll erzählt.
De als Leugenbaron beroemd geworden verteller behoort tot de zogenaamde zwarte lijn van het adellijk geslacht Münchhausen, waarvan de belangrijkste vertegenwoordiger tijdens zijn leven geenszins hijzelf was, maar de keurvorst van Brunswijk-Lüneburg minister-president Gerlach Adolph von Münchhausen (1688-1770).


Von seinem Freund, dem [[Deutsch-Balten|baltischen]] [[Landadel|Landadligen]] Georg Gustav von Dunten, wurde er wiederholt auf dessen Landgut nahe dem damals [[Livland|livländischen]], jetzt [[Lettland|lettischen]] Ort Ruthern ([[Dunte]]) eingeladen, wo beide der Entenjagd nachgingen. In einer Schenke der Stadt soll sich Münchhausen erstmals als Geschichtenerzähler betätigt haben. Auf von Duntens Landgut lernte der Baron auch dessen Tochter Jacobine von Dunten (* 1726? in Dunte; † 1790 in Bodenwerder) kennen, die er dann am 2. Februar 1744 in der Kirche des nahegelegenen Dorfes Pernigel (heute: [[Liepupe (Ort)|Liepupe]]) heiratete.
Hieronymus was een van acht kinderen en werd geboren in het landhuis van een landgoed in Bodenwerder dat bekend staat als kasteel Münchhausen. Zijn vader was de luitenant-kolonel der cavalerie Georg Otto von Münchhausen (1682-1724), heer van de heerlijkheden Rinteln en Bodenwerder, die op zijn beurt een achterkleinzoon was van de huurlingenleider Hilmar von Münchhausen. Zijn vader stierf toen Hieronymus slechts vier jaar oud was; zijn moeder, Sibylle Wilhelmine von Reden uit Hastenbeck (1689-1741), voedde hem op.


1750 nahm Münchhausen seinen Abschied, kehrte nach [[Deutschland]] zurück und verlebte mit seiner Frau kinderlos weitere 40 Jahre auf dem ererbten Gut in Bodenwerder an der [[Weser]]. Er führte das Leben eines Landedelmannes, der sein Gut bestellt, geselligen Verkehr mit seinen Gutsnachbarn pflegt und dessen liebster Zeitvertreib die [[Jagd]] ist. Im Freundeskreis begann sein Erzähltalent allmählich berühmt zu werden. Gäste kamen nach Bodenwerder, auch von weit her, um fabelhafte Geschichten zu hören, darunter möglicherweise auch der [[Kassel]]er Museumsdirektor [[Rudolf Erich Raspe]]. Die ersten drei dieser Erzählungen publizierte 1761 der Graf [[Rochus Friedrich zu Lynar (Diplomat)|Rochus Friedrich zu Lynar]], dessen Bruder [[Moritz Karl zu Lynar|Moritz Karl]] einst zu gemeinsamen Petersburger Zeiten der Geliebte von Herzog Anton Ulrichs Ehefrau [[Anna Leopoldowna]] gewesen war; Rochus Lynar war 1749 [[Gesandter]] in St. Petersburg und dann von 1752 bis 1765 Statthalter in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]; nicht allzu weit davon entfernt, in [[Bakum|Daren]] (heute [[Landkreis Vechta]]), lebte Münchhausens Schwester Anna von [[Freytag von Loringhoven|Frydag]], bei der man sich wiedergesehen haben könnte.
Naar adellijk gebruik ging Hieronymus op 13-jarige leeftijd naar het Brunswijkse hof in Wolfenbüttel. In 1737 werd hij page van hertog Anton Ulrich van Brunswijk-Wolfenbüttel, de toekomstige echtgenoot van Anna Leopoldowna, een nicht en aangewezen opvolgster van tsarina Anna van Rusland. Anton Ulrich moest zich bewijzen in de Russische aristocratie, verbleef reeds in Sint-Petersburg en diende in het leger. Münchhausen reisde in december 1737 naar Rusland, waar hij in februari 1738 aankwam. Naar alle waarschijnlijkheid volgde hij zijn meester in de Russisch-Oostenrijkse Turkse oorlog (1736-1739) in dezelfde maand. Sommige van de sterke verhalen die aan hem worden toegeschreven zijn gebaseerd op deze oorlogszuchtige conflicten. Het sterke verhaal van de beroemde "rit op de kanonskogel" heeft waarschijnlijk de belegering van de Ottomaanse Krim-vesting Ochakov door de Russische opperbevelhebber von Münnich als achtergrond.


Nach dem Tod seiner Frau 1790 warb der alte Münchhausen um sein [[Patenkind]], die erst 17-jährige Tochter des [[Major]]s von Brunn aus [[Polle]]: Am 12. Januar 1794 ehelichte er die 20-jährige Bernhardine Brunsig von Brunn. Schon kurz nach der Hochzeit kam es zu schlimmen Zerwürfnissen. Wegen [[Ehebruch|ehelicher Untreue]] reichte der 73-jährige Baron die [[Scheidung]] ein. In einem drei Jahre lang andauernden und aufsehenerregenden, ruinösen Scheidungsprozess endete die Ehe. Der Baron verlor dadurch fast sein ganzes Vermögen. 1794 musste er daher das Gut Bodenwerder formell an seinen Neffen Wilhelm abtreten, blieb jedoch dort wohnhaft. Bernhardine von Brunn sollte, wie es hieß, auf einer Reise in die [[Niederlande]] verschollen sein. Dort heiratete sie aber im Jahre 1800 den holländischen [[Drost]]en ''Abraham de Both'' aus [[Didam]].
In 1739 werd Münchhausen door tsarina Anna Ivanovna benoemd tot vaandrig bij de Russische "Brunswijkse Cuirassiers", waarvan de regimentscommandant Anton Ulrich was. De kurassiers werden in Riga gelegerd en namen vervolgens deel aan de Russisch-Zweedse oorlog (1741-1743), waarschijnlijk met Münchhausen.[1] In 1740 werd Münchhausen bevorderd tot luitenant.[2] Onder zijn beschermheer beloofde zijn carrière een glansrijke te worden, want in hetzelfde jaar - na de dood van tsarina Anna - werd de zoon van Anton Ulrich, die toen net geboren was, benoemd tot tsaar van Rusland als Ivan VI. Maar aan alle hoop van de Guelphs en hun gevolg kwam abrupt een einde door een gewelddadige troonswisseling toen Anna's nicht Elizabeth, dochter van Peter de Grote, in 1741 de één jaar oude Ivan ten val bracht en hem en zijn familie voor vele jaren gevangen nam. Münchhausens leven is sindsdien overschaduwd door het lot van Anton Ulrich. Hoewel hij de staatsgreep heelhuids overleefde - vermoedelijk omdat hij op dat moment in Finland vocht - liep zijn carrière, die nog maar net begonnen was, op niets uit: hij moest een heel decennium - tot 1750 - wachten op verdere bevordering tot Ritmeester. De garnizoensstad Riga werd zijn hoofdverblijfplaats gedurende deze jaren. Deze Riga jaren hebben waarschijnlijk invloed gehad op zijn bekwaamheid als verteller, want in de Duits-Baltische aristocratische vriendenkring vertelde men graag uitbundige en fantasierijke verhalen.


Ein gelegentlicher Gast in Bodenwerder, der [[Universalgelehrter|Universalgelehrte]] und [[Kurator (Museum)|Kustos]] [[Rudolf Erich Raspe]], stahl – um [[Schulden]] zu begleichen – 1774 [[Münze]]n aus den landgräflichen Sammlungen in Kassel. Der Diebstahl wurde entdeckt, Raspe floh nach England.<ref>Vgl. Axel Wellner: ''Der verkannte Münchhausen-Autor Rudolf Erich Raspe (1736–1794) und seine Flucht aus Clausthal 1775.'' In: ''Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung.'' Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 65–72.</ref> Um Geld zu beschaffen, veröffentlichte er 1785 in London eine Reihe von [[Anekdote]]n und Reiseabenteuern unter Münchhausens Namen (siehe unten), nachdem bereits 1761 Graf Lynar und 1781 ein anonymer Autor erste ''Münchhausiaden'' publiziert hatten. Raspes Buch wurde ein ungeheurer Erfolg und zog vier stets erweiterte Neuauflagen nach sich. 1786 wurden diese Geschichten von [[Gottfried August Bürger]] ins [[Deutsche Sprache|Deutsche]] übersetzt und dabei nochmals um viele Abenteuergeschichten vermehrt. Diese Publikationen machten Hieronymus von Münchhausen zwar weltberühmt, brachten ihm jedoch den Ruf als „Lügenbaron“ ein und gaben ihn – in seinen Augen – der Lächerlichkeit preis. Der Ärger darüber vergällte ihm, neben dem späten Eheabenteuer und dem nachfolgenden Ruin, den Rest seiner Jahre.
Hij werd herhaaldelijk uitgenodigd door zijn vriend, de Baltische edelman Georg Gustav von Dunten, op diens landgoed bij het toenmalige Livonische, nu Letse stadje Ruthern (Dunte), waar zij beiden op eendenjacht gingen. Het was in een van de taveernen van de stad dat Münchhausen voor het eerst actief zou zijn geworden als verteller. Op het landgoed van von Dunten leerde de baron ook diens dochter Jacobine von Dunten (* 1726? in Dunte; † 1790 in Bodenwerder) kennen, met wie hij vervolgens op 2 februari 1744 trouwde in de kerk van het nabijgelegen dorp Pernigel (tegenwoordig: Liepupe).


== Die Lügengeschichten ==
In 1750 nam Münchhausen afscheid, keerde terug naar Duitsland en bracht nog 40 jaar door met zijn vrouw, kinderloos, op het geërfde landgoed in Bodenwerder aan de Weser. Hij leidde het leven van een landheer, die zijn landgoed bebouwde, omging met zijn buren en zijn favoriete tijdverdrijf de jacht was. Onder zijn vrienden begon zijn talent voor het vertellen van verhalen geleidelijk aan beroemd te worden. Gasten kwamen naar Bodenwerder, zelfs van ver weg, om fabelachtige verhalen te horen, waaronder mogelijk de Kasselse museumdirecteur Rudolf Erich Raspe. De eerste drie van deze verhalen werden in 1761 gepubliceerd door graaf Rochus Friedrich zu Lynar, wiens broer Moritz Karl ooit de minnaar van hertog Anton Ulrichs vrouw Anna Leopoldowna was geweest in hun tijd samen in Sint Petersburg; Rochus Lynar was in 1749 gezant in Sint Petersburg en vervolgens gouverneur in Oldenburg van 1752 tot 1765; niet al te ver daar vandaan, in Daren (tegenwoordig het district Vechta), woonde Münchhausens zuster Anna von Frydag, waar zij elkaar misschien weer hebben ontmoet.
Die dem Baron zugeschriebenen Erzählungen gehören in die Tradition der [[Lüge]]ngeschichten, die weit in die Literatur des klassischen Altertums ([[Lukian von Samosata]]: ''Vera historia''), das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen [[Fazetie]]n- und [[Schwank]]-Sammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland fortgeführt wurde.


Dem Baron werden von den verschiedenen Autoren (siehe [[#Literarische Verarbeitung|literarische Verarbeitung]]) insgesamt weit über hundert zugeschrieben. Zu den bekanntesten zählen unter anderem:
Na de dood van zijn vrouw in 1790 maakte de oude Münchhausen zijn petekind, de pas 17-jarige dochter van majoor von Brunn uit Polle, het hof: op 12 januari 1794 trouwde hij met de 20-jarige Bernhardine Brunsig von Brunn. Kort na het huwelijk, was er een serieuze breuk. De 73-jarige baron heeft de scheiding aangevraagd wegens echtelijke ontrouw. Het huwelijk eindigde in een sensationeel en ruïneus echtscheidingsproces dat drie jaar duurde. De baron verloor daardoor bijna zijn hele fortuin. In 1794 moest hij daarom het landgoed Bodenwerder formeel afstaan aan zijn neef Wilhelm, maar bleef er wel wonen. Bernhardine von Brunn zou op een reis naar Nederland zijn verdwenen. Daar trouwde zij echter in 1800 met de Nederlandse Drosten Abraham de Both uit Didam.


* Münchhausen bindet sein Pferd in einer Winternacht an einen – wie er glaubt – Pfahl an, der aber in Wirklichkeit die Spitze des Wetterhahns eines Kirchturms ist. Nach einer Schneeschmelze baumelt das Pferd am Kirchturm. Da schießt Münchhausen mit seiner Pistole den Halfterriemen durch, so dass das Pferd herunterfällt und er seine Reise fortsetzen kann.
Een gelegenheidsgast in Bodenwerder, de polymaat en conservator Rudolf Erich Raspe, stal in 1774 munten uit de landgravelijke collecties in Kassel om schulden af te lossen. De diefstal werd ontdekt en Raspe vluchtte naar Engeland.[3] Om aan geld te komen publiceerde hij in 1785 in Londen een serie anecdotes en reisavonturen onder de naam van Münchhausen (zie hieronder), nadat graaf Lynar en een anonieme auteur de eerste Münchhausiades al in respectievelijk 1761 en 1781 hadden gepubliceerd. Raspe's boek werd een enorm succes en werd gevolgd door vier steeds uitgebreide nieuwe edities. In 1786 werden deze verhalen in het Duits vertaald door Gottfried August Bürger, die er nog veel meer avonturenverhalen aan toevoegde. Hoewel deze publicaties Hieronymus von Münchhausen wereldberoemd maakten, bezorgden ze hem de reputatie van "baron van de leugen" en maakten ze hem - in zijn ogen - belachelijk. De woede hierover, samen met zijn late huwelijksavontuur en de daaropvolgende ondergang, hebben de rest van zijn jaren verpest.
* Münchhausen fängt mit an eine Leine gebundenen Speckstückchen Enten, die dann aber aufflattern und ihn durch die Luft tragen.
* Münchhausen schießt einem Hirsch eine Ladung Kirschkerne auf den Kopf, worauf in dessen Geweih ein Baum entsprießt.
* Münchhausen schießt Hühner mit einem [[Ladestock]].
* Münchhausen jagt einen achtbeinigen Hasen.
* Münchhausen fasst einem Wolf in den Schlund und wendet dessen Inneres nach außen.
* Münchhausen holt sein in den Schnee gefallenes Messer mittels eines gefrorenen Harnstrahls zu sich herauf.
* Münchhausens Pferd wird durch ein Torgatter zweigeteilt. Während der Baron unwissend mit der vorderen Hälfte zur Tränke reitet, vergnügt sich die hintere auf der Wiese mit Stuten.
* Münchhausen springt mit seinem Pferd durch eine fahrende Kutsche.
* Münchhausen reitet auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt, inspiziert die feindlichen Stellungen und steigt kurzerhand auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel um.
* Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf.
* Münchhausen reitet mit seinem Pferd auf einem gedeckten Teetisch, ohne das Geschirr zu zerbrechen.
* Münchhausen wirft seine silberne Axt so weit, dass sie auf dem Mond landet. Mittels einer Bohnenranke steigt er hinauf, um sie zu holen.
* An einem kalten Wintertag gefrieren die Töne im Posthorn eines Kutschers. Später taut das Horn in der Schenke auf und gibt die Musik von sich.
* Münchhausens schnellfüßiger Diener holt dem Sultan binnen einer Stunde eine Flasche [[Tokajer]] von Wien nach Konstantinopel.
* Münchhausen fährt mit einem Pferdeschlitten, als ein Wolf sein Pferd von hinten angreift, ganz auffrisst und dann im Geschirr steckend die Aufgabe des Pferdes übernimmt.
* Münchhausen wird von einem tollwütigen Hund angefallen, der sich in seinen Überrock verbeißt. Später zeigt der Rock selbst Anzeichen der Tollwut und geht auf seinen Besitzer los.


Der Witz liegt bei einem Großteil der Geschichten darin, dass physikalische oder biologische Möglichkeiten [[ad absurdum]] geführt werden.
== De sterke verhalen ==
 
Die dem Baron zugeschriebenen Erzählungen gehören in die Tradition der [[Lüge|Lügengeschichten]], die weit in die Literatur des klassischen Altertums ([[Lukian_von_Samosata|Lukian von Samosata]]: ''Vera historia''), das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen [[Fazetie|Fazetien]]- und [[Schwank|Schwank]]-Sammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland fortgeführt wurde.
 
Dem Baron werden von den verschiedenen Autoren (siehe [[#Literarische_Verarbeitung|literarische Verarbeitung]]) insgesamt weit über hundert zugeschrieben. Zu den bekanntesten zählen unter anderem:
 
*Münchhausen bindet sein Pferd in einer Winternacht an einen – wie er glaubt – Pfahl an, der aber in Wirklichkeit die Spitze des Wetterhahns eines Kirchturms ist. Nach einer Schneeschmelze baumelt das Pferd am Kirchturm. Da schießt Münchhausen mit seiner Pistole den Halfterriemen durch, so dass das Pferd herunterfällt und er seine Reise fortsetzen kann.
*Münchhausen fängt mit an eine Leine gebundenen Speckstückchen Enten, die dann aber aufflattern und ihn durch die Luft tragen.
*Münchhausen schießt einem Hirsch eine Ladung Kirschkerne auf den Kopf, worauf in dessen Geweih ein Baum entsprießt.
*Münchhausen schießt Hühner mit einem [[Ladestock|Ladestock]].
*Münchhausen jagt einen achtbeinigen Hasen.
*Münchhausen fasst einem Wolf in den Schlund und wendet dessen Inneres nach außen.
*Münchhausen holt sein in den Schnee gefallenes Messer mittels eines gefrorenen Harnstrahls zu sich herauf.
*Münchhausens Pferd wird durch ein Torgatter zweigeteilt. Während der Baron unwissend mit der vorderen Hälfte zur Tränke reitet, vergnügt sich die hintere auf der Wiese mit Stuten.
*Münchhausen springt mit seinem Pferd durch eine fahrende Kutsche.
*Münchhausen reitet auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt, inspiziert die feindlichen Stellungen und steigt kurzerhand auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel um.
*Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf.
*Münchhausen reitet mit seinem Pferd auf einem gedeckten Teetisch, ohne das Geschirr zu zerbrechen.
*Münchhausen wirft seine silberne Axt so weit, dass sie auf dem Mond landet. Mittels einer Bohnenranke steigt er hinauf, um sie zu holen.
*An einem kalten Wintertag gefrieren die Töne im Posthorn eines Kutschers. Später taut das Horn in der Schenke auf und gibt die Musik von sich.
*Münchhausens schnellfüßiger Diener holt dem Sultan binnen einer Stunde eine Flasche [[Tokajer|Tokajer]] von Wien nach Konstantinopel.
*Münchhausen fährt mit einem Pferdeschlitten, als ein Wolf sein Pferd von hinten angreift, ganz auffrisst und dann im Geschirr steckend die Aufgabe des Pferdes übernimmt.
*Münchhausen wird von einem tollwütigen Hund angefallen, der sich in seinen Überrock verbeißt. Später zeigt der Rock selbst Anzeichen der Tollwut und geht auf seinen Besitzer los.
 
Der Witz liegt bei einem Großteil der Geschichten darin, dass physikalische oder biologische Möglichkeiten [[Ad_absurdum|ad absurdum]] geführt werden.


== Literarische Verarbeitung ==
== Literarische Verarbeitung ==
Die Figur ''Münchhausen'' sowie seine Lügengeschichten wurden vielfach literarisch verarbeitet. Zu nennen sind insbesondere:
Die Figur ''Münchhausen'' sowie seine Lügengeschichten wurden vielfach literarisch verarbeitet. Zu nennen sind insbesondere:


=== Rochus Graf zu Lynar ===
=== Rochus Graf zu Lynar ===
Bereits 1761 veröffentlichte [[Rochus Friedrich zu Lynar (Diplomat)|Rochus Graf zu Lynar]] in seinem zur moralischen Erziehung seiner Bediensteten geschriebenen Buch ''Der Sonderling'' drei Geschichten, die –&nbsp;trotz fehlender Nennung des Namens Münchhausen&nbsp;– für Wissende erkennbar dem Baron zuzuordnen waren.
 
Bereits 1761 veröffentlichte [[Rochus_Friedrich_zu_Lynar_(Diplomat)|Rochus Graf zu Lynar]] in seinem zur moralischen Erziehung seiner Bediensteten geschriebenen Buch ''Der Sonderling'' drei Geschichten, die –&nbsp;trotz fehlender Nennung des Namens Münchhausen&nbsp;– für Wissende erkennbar dem Baron zuzuordnen waren.


=== Vademecum für lustige Leute ===
=== Vademecum für lustige Leute ===


1781 erschienen in einem anonym veröffentlichten ''[[Vademecum]] für lustige Leute'' sechzehn Anekdoten, die einem Herrn „M-h-s-n“ in den Mund gelegt wurden. Entgegen verbreiteter Ansicht kann das Büchlein nicht mit Sicherheit dem Verleger [[August Mylius]] zugeschrieben werden, insbesondere fehlt sein Name auf der Titelseite. Der für seine öffentlichkeitsscheue Zurückgezogenheit bekannte Münchhausen selbst war von der Veröffentlichung keineswegs begeistert. 1783 erschien eine um zwei Geschichten ergänzte Neuauflage des Vademecum. Manche der im Vademecum enthaltenen Erzählungen tauchen schon in den erwähnten älteren Lügensammlungen auf.
1781 erschienen in einem anonym veröffentlichten ''[[Vademecum|Vademecum]] für lustige Leute'' sechzehn Anekdoten, die einem Herrn „M-h-s-n“ in den Mund gelegt wurden. Entgegen verbreiteter Ansicht kann das Büchlein nicht mit Sicherheit dem Verleger [[August_Mylius|August Mylius]] zugeschrieben werden, insbesondere fehlt sein Name auf der Titelseite. Der für seine öffentlichkeitsscheue Zurückgezogenheit bekannte Münchhausen selbst war von der Veröffentlichung keineswegs begeistert. 1783 erschien eine um zwei Geschichten ergänzte Neuauflage des Vademecum. Manche der im Vademecum enthaltenen Erzählungen tauchen schon in den erwähnten älteren Lügensammlungen auf.


=== Rudolf Erich Raspe ===
=== Rudolf Erich Raspe ===


Der in England lebende deutsche Gelehrte [[Rudolf Erich Raspe]] erstellte im Sommer bzw. Herbst 1785 auf der Grundlage der beiden Vademecum-Texte ein eigenes Münchhausen-Buch, nämlich ''Baron Munchhausen’s Narrative of His Marvellous Travels and Campaigns in Russia''. Er veröffentlichte diese Sammlung der Erzählungen anonym im Dezember desselben Jahres. Im April 1786 erweiterte er es vor allem um die Seeabenteuer. Im Mai und Juli 1786, im Frühjahr 1787 sowie 1789 publizierte er in England eine 3., 4., 5. und 6. Auflage. Dort baute er überdies Geschichten von Lukian und englische Kriegsberichte ein. 1792 folgte schließlich noch ein zweiter Band.
Der in England lebende deutsche Gelehrte [[Rudolf_Erich_Raspe|Rudolf Erich Raspe]] erstellte im Sommer bzw. Herbst 1785 auf der Grundlage der beiden Vademecum-Texte ein eigenes Münchhausen-Buch, nämlich ''Baron Munchhausen’s Narrative of His Marvellous Travels and Campaigns in Russia''. Er veröffentlichte diese Sammlung der Erzählungen anonym im Dezember desselben Jahres. Im April 1786 erweiterte er es vor allem um die Seeabenteuer. Im Mai und Juli 1786, im Frühjahr 1787 sowie 1789 publizierte er in England eine 3., 4., 5. und 6. Auflage. Dort baute er überdies Geschichten von Lukian und englische Kriegsberichte ein. 1792 folgte schließlich noch ein zweiter Band.


=== Gottfried August Bürger ===
=== Gottfried August Bürger ===


Im September 1786 veröffentlichte der deutsche Dichter [[Gottfried August Bürger]] in Göttingen sein Werk ''[[Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen]]''<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/buerger/muenchhs/muenchhs.html Gottfried August Bürger: ''Münchhausen'' auf spiegel.de]</ref>, das heute als bekannteste Fassung der Abenteuer des Lügenbarons gelten kann. Das Werk stellt teilweise eine Übersetzung von Raspes Vorlage, teilweise Bürgers eigene Schöpfung dar.
Im September 1786 veröffentlichte der deutsche Dichter [[Gottfried_August_Bürger|Gottfried August Bürger]] in Göttingen sein Werk ''[[Wunderbare_Reisen_zu_Wasser_und_zu_Lande_–_Feldzüge_und_lustige_Abenteuer_des_Freiherrn_von_Münchhausen|Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen]]''<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/buerger/muenchhs/muenchhs.html Gottfried August Bürger: ''Münchhausen'' auf spiegel.de]</ref>, das heute als bekannteste Fassung der Abenteuer des Lügenbarons gelten kann. Das Werk stellt teilweise eine Übersetzung von Raspes Vorlage, teilweise Bürgers eigene Schöpfung dar.


Auf der Basis von Raspes fünfter Auflage veröffentlichte Bürger im Herbst 1788 eine zweite, erweiterte Ausgabe. Von Raspes sechster Auflage sowie dem zweiten Band nahm Bürger indes keine Notiz mehr.
Auf der Basis von Raspes fünfter Auflage veröffentlichte Bürger im Herbst 1788 eine zweite, erweiterte Ausgabe. Von Raspes sechster Auflage sowie dem zweiten Band nahm Bürger indes keine Notiz mehr.
Regel 81: Regel 79:


=== Weitere Bearbeitungen ===
=== Weitere Bearbeitungen ===
[[Datei:Hemkengrypern Reise-Vademecum 1795 a kl.jpg|mini|Münchhausen schlägt Purzelbäume mit seinem Pferd. Kupferstich aus ''Lustiges Post- und Reise-Vademecum'', 1795]]
1795 erscheint bei [[Oehmigke]] in Berlin eine anonyme Sammlung mit Münchhausen-Anekdoten unter dem Titel ''Lustiges Post- und Reise-Vademecum, munteren Reisenden gewidmet von Monsieur Heemkengrypern, gewesenen Kammerdiener des Herrn von Münchhausen, und herausgegeben von seinem lachenden Erben, Polkwitz 1795''.<ref>http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN80702600X&DMDID=DMDLOG_0001</ref> Darin wird unter anderem berichtet, wie Münchhausen ein Pferderennen gewinnt, indem er mitsamt dem Pferd Purzelbäume schlägt (Kapitel 7), wie ihm eine Zucht von Fischen misslingt, indem er versehentlich Walfische heranzieht (Kapitel 9) oder von Pfannkuchen-Sträuchern, die er auf seinen Gütern kultiviert (Kapitel 14).


1833 behandelte [[Ludwig von Alvensleben (Schriftsteller)|Ludwig von Alvensleben]] in ''Der Lügenkaiser'' die Erlebnisse von Münchhausen jun. 1838f veröffentlichte [[Karl Leberecht Immermann]] ''Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken''.<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/immerman/muenchim/muenchim.html Karl Leberecht Immermann: ''Münchhausen'' auf spiegel.de]</ref> 1895 wurde Fritz Pfudels Lustspiel in zwei Aufzügen ''Der Blitzjunge oder Ein zweiter Münchhausen'' uraufgeführt. 1906 erschien [[Paul Scheerbart]]s ''Münchhausen und Clarissa''<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/scheerba/muenclar/muenclar.html Paul Scheerbart: ''Münchhausen und Clarissa'' auf spiegel.de]</ref>, 1912 sein Werk ''Das große Licht. Ein Münchhausen-Brevier''.<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/scheerba/grlicht/grlicht.html Paul Scheerbart: ''Das große Licht'' auf spiegel.de]</ref> 1933 schließlich folgte [[Carl Haensel]] mit ''Das war Münchhausen''. 1948 wurde das 1934 geschriebene fünfaktige Schauspiel ''Münchhausen'' von [[Walter Hasenclever]] uraufgeführt. 1957 erschien [[Kurt Frost]]s Drama ''Unsterblicher Münchhausen'' sowie 2006 ''Baron Münchhausens wahre Lügen'' von [[Dirk Seliger]] und Anke Seliger. 1969 veröffentlichte die [[Maximilian-Gesellschaft]] als Jahresgabe für 1968 in einer Auflage von 1600 Exemplaren: ''Freyherr von Münchhausen: Die Land-Abenteuer'' mit 13 Zeichnungen von [[Josef Hegenbarth]] aus dessen Nachlass.
[[Datei:Hemkengrypern_Reise-Vademecum_1795_a_kl.jpg|mini|Münchhausen schlägt Purzelbäume mit seinem Pferd. Kupferstich aus ''Lustiges Post- und Reise-Vademecum'', 1795]] 1795 erscheint bei [[Oehmigke|Oehmigke]] in Berlin eine anonyme Sammlung mit Münchhausen-Anekdoten unter dem Titel ''Lustiges Post- und Reise-Vademecum, munteren Reisenden gewidmet von Monsieur Heemkengrypern, gewesenen Kammerdiener des Herrn von Münchhausen, und herausgegeben von seinem lachenden Erben, Polkwitz 1795''.<ref>http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN80702600X&DMDID=DMDLOG_0001</ref> Darin wird unter anderem berichtet, wie Münchhausen ein Pferderennen gewinnt, indem er mitsamt dem Pferd Purzelbäume schlägt (Kapitel 7), wie ihm eine Zucht von Fischen misslingt, indem er versehentlich Walfische heranzieht (Kapitel 9) oder von Pfannkuchen-Sträuchern, die er auf seinen Gütern kultiviert (Kapitel 14).
 
1833 behandelte [[Ludwig_von_Alvensleben_(Schriftsteller)|Ludwig von Alvensleben]] in ''Der Lügenkaiser'' die Erlebnisse von Münchhausen jun. 1838f veröffentlichte [[Karl_Leberecht_Immermann|Karl Leberecht Immermann]] ''Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken''.<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/immerman/muenchim/muenchim.html Karl Leberecht Immermann: ''Münchhausen'' auf spiegel.de]</ref> 1895 wurde Fritz Pfudels Lustspiel in zwei Aufzügen ''Der Blitzjunge oder Ein zweiter Münchhausen'' uraufgeführt. 1906 erschien [[Paul_Scheerbart|Paul Scheerbarts]] ''Münchhausen und Clarissa''<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/scheerba/muenclar/muenclar.html Paul Scheerbart: ''Münchhausen und Clarissa'' auf spiegel.de]</ref>, 1912 sein Werk ''Das große Licht. Ein Münchhausen-Brevier''.<ref>[https://www.projekt-gutenberg.org/scheerba/grlicht/grlicht.html Paul Scheerbart: ''Das große Licht'' auf spiegel.de]</ref> 1933 schließlich folgte [[Carl_Haensel|Carl Haensel]] mit ''Das war Münchhausen''. 1948 wurde das 1934 geschriebene fünfaktige Schauspiel ''Münchhausen'' von [[Walter_Hasenclever|Walter Hasenclever]] uraufgeführt. 1957 erschien [[Kurt_Frost|Kurt Frosts]] Drama ''Unsterblicher Münchhausen'' sowie 2006 ''Baron Münchhausens wahre Lügen'' von [[Dirk_Seliger|Dirk Seliger]] und Anke Seliger. 1969 veröffentlichte die [[Maximilian-Gesellschaft|Maximilian-Gesellschaft]] als Jahresgabe für 1968 in einer Auflage von 1600 Exemplaren: ''Freyherr von Münchhausen: Die Land-Abenteuer'' mit 13 Zeichnungen von [[Josef_Hegenbarth|Josef Hegenbarth]] aus dessen Nachlass.


=== Illustrationen ===
=== Illustrationen ===
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Gottfried Franz - Munchhausen flying with ducks.jpg|Münchhausen auf Entenjagd – von Gottfried Franz
Gottfried Franz - Munchhausen flying with ducks.jpg|Münchhausen auf Entenjagd – von Gottfried Franz
Regel 101: Regel 100:


== Film ==
== Film ==
Seit 1911 sind Münchhausen-Geschichten mehrfach verfilmt worden, sowohl als Real- wie auch als Zeichentrickfilm.
Seit 1911 sind Münchhausen-Geschichten mehrfach verfilmt worden, sowohl als Real- wie auch als Zeichentrickfilm.


* Die wohl früheste Verfilmung ist der Stummfilm ''Les aventures de Baron du Munchhausen'' von [[Georges Méliès]] aus dem Jahr 1911.
*Die wohl früheste Verfilmung ist der Stummfilm ''Les aventures de Baron du Munchhausen'' von [[Georges_Méliès|Georges Méliès]] aus dem Jahr 1911.  


* Eine frühe deutsche Verfilmung stellt der Trickfilm ''Die Abenteuer des Baron Münchhausen oder: Die Wahrheit über alles'' aus dem Jahr 1930/1931 dar.
*Eine frühe deutsche Verfilmung stellt der Trickfilm ''Die Abenteuer des Baron Münchhausen oder: Die Wahrheit über alles'' aus dem Jahr 1930/1931 dar.  


* Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört der UFA-Film ''[[Münchhausen (Film)|Münchhausen]]'' von 1943 mit [[Hans Albers]] in der Titelrolle. Drehbuchautor war [[Erich Kästner]], der nur unter Pseudonym (als ''Berthold Bürger'') schreiben durfte. Mit rund 6,5 Millionen Reichsmark Produktionskosten war der technisch aufwendige Streifen nach dem Film [[Kolberg (Film)|Kolberg]] von [[Veit Harlan]] die zweitteuerste Filmproduktion der NS-Zeit.
*Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört der UFA-Film ''[[Münchhausen_(Film)|Münchhausen]]'' von 1943 mit [[Hans_Albers|Hans Albers]] in der Titelrolle. Drehbuchautor war [[Erich_Kästner|Erich Kästner]], der nur unter Pseudonym (als ''Berthold Bürger'') schreiben durfte. Mit rund 6,5 Millionen Reichsmark Produktionskosten war der technisch aufwendige Streifen nach dem Film [[Kolberg_(Film)|Kolberg]] von [[Veit_Harlan|Veit Harlan]] die zweitteuerste Filmproduktion der NS-Zeit.  


* Der deutsche Trickfilmer [[Hans Held (Trickfilmer)|Hans Held]] realisierte 1944 den Zeichentrickfilm ''[[Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen – Eine Winterreise]]''.
*Der deutsche Trickfilmer [[Hans_Held_(Trickfilmer)|Hans Held]] realisierte 1944 den Zeichentrickfilm ''[[Abenteuer_des_Freiherrn_von_Münchhausen_–_Eine_Winterreise|Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen – Eine Winterreise]]''.  


* ''Baron Münchhausen'' (tschechisch: ''Baron Prášil'') von [[Karel Zeman]], 1961.
*''Baron Münchhausen'' (tschechisch: ''Baron Prášil'') von [[Karel_Zeman|Karel Zeman]], 1961.  


* Eine Serie aus insgesamt fünf Zeichentrickfilmen unter dem Namen ''Die Abenteuer von Münchhausen'' wurde in den Jahren 1973, 1974 in der Sowjetunion und danach 1995 in Russland von [[Natan Lerner]] und [[Anatolij Solin]] produziert.
*Eine Serie aus insgesamt fünf Zeichentrickfilmen unter dem Namen ''Die Abenteuer von Münchhausen'' wurde in den Jahren 1973, 1974 in der Sowjetunion und danach 1995 in Russland von [[Natan_Lerner|Natan Lerner]] und [[Anatolij_Solin|Anatolij Solin]] produziert.  


* Der französische Zeichentrickfilmregisseur [[Jean Image]] verfilmte die bekanntesten Abenteuer Münchhausens in zwei Zeichentrickfilmen. ''[[Der Baron von Münchhausen|Der tollkühne Lügenbaron – Münchhausen und seine listigen Streiche]]'' (1979) sticht besonders durch die Synchronisation hervor, bei der [[Harald Juhnke]] Münchhausen seine Stimme lieh. 1983 drehte Image einen zweiten Teil unter dem Titel ''[[Das Geheimnis der Seleniten]]'', der Münchhausens erste und zweite Reise zum Mond behandelt.
*Der französische Zeichentrickfilmregisseur [[Jean_Image|Jean Image]] verfilmte die bekanntesten Abenteuer Münchhausens in zwei Zeichentrickfilmen. ''[[Der_Baron_von_Münchhausen|Der tollkühne Lügenbaron – Münchhausen und seine listigen Streiche]]'' (1979) sticht besonders durch die Synchronisation hervor, bei der [[Harald_Juhnke|Harald Juhnke]] Münchhausen seine Stimme lieh. 1983 drehte Image einen zweiten Teil unter dem Titel ''[[Das_Geheimnis_der_Seleniten|Das Geheimnis der Seleniten]]'', der Münchhausens erste und zweite Reise zum Mond behandelt.  


* Der zweiteilige sowjetische Fernsehfilm ''[[Genau jener Münchhausen]]'' aus dem Jahr 1979 von [[Mark Anatoljewitsch Sacharow|Mark Sacharow]] mit [[Oleg Iwanowitsch Jankowski|Oleg Jankowski]] in der Hauptrolle ist eine romantische Tragikomödie und eine allegorische Satire der späten sowjetischen Gesellschaft. Das Drehbuch von [[Grigorij Israilewitsch Gorin|Grigorij Gorin]] basiert nur vage auf den Lügengeschichten des Baron Münchhausen. Im Film wird der Baron als nonkonformistischer und kompromissloser romantischer Held dargestellt, der mit unerschöpflicher Fantasie, unkonventionellem Verhalten und scharfer Zunge das stumpfe, langweilige und monotone Leben aufheitern will. Damit stößt er auf Unverständnis und Ablehnung seitens der konservativen Gesellschaft, die versucht, ihn zu maßregeln und schlussendlich zu vernichten.
*Der zweiteilige sowjetische Fernsehfilm ''[[Genau_jener_Münchhausen|Genau jener Münchhausen]]'' aus dem Jahr 1979 von [[Mark_Anatoljewitsch_Sacharow|Mark Sacharow]] mit [[Oleg_Iwanowitsch_Jankowski|Oleg Jankowski]] in der Hauptrolle ist eine romantische Tragikomödie und eine allegorische Satire der späten sowjetischen Gesellschaft. Das Drehbuch von [[Grigorij_Israilewitsch_Gorin|Grigorij Gorin]] basiert nur vage auf den Lügengeschichten des Baron Münchhausen. Im Film wird der Baron als nonkonformistischer und kompromissloser romantischer Held dargestellt, der mit unerschöpflicher Fantasie, unkonventionellem Verhalten und scharfer Zunge das stumpfe, langweilige und monotone Leben aufheitern will. Damit stößt er auf Unverständnis und Ablehnung seitens der konservativen Gesellschaft, die versucht, ihn zu maßregeln und schlussendlich zu vernichten.  


* 1988 drehte das ehemalige [[Monty Python|Monty-Python]]-Mitglied [[Terry Gilliam]] unter dem Titel ''[[Die Abenteuer des Baron Münchhausen]]'' eine aufwändige Produktion, in dem unter anderem [[John Neville]], [[Eric Idle]], [[Oliver Reed]], [[Robin Williams]] und [[Sting]] mitspielen.
*1988 drehte das ehemalige [[Monty_Python|Monty-Python]]-Mitglied [[Terry_Gilliam|Terry Gilliam]] unter dem Titel ''[[Die_Abenteuer_des_Baron_Münchhausen|Die Abenteuer des Baron Münchhausen]]'' eine aufwändige Produktion, in dem unter anderem [[John_Neville|John Neville]], [[Eric_Idle|Eric Idle]], [[Oliver_Reed|Oliver Reed]], [[Robin_Williams|Robin Williams]] und [[Sting|Sting]] mitspielen.  


* An den Weihnachtsfeiertagen 2012 sendete die [[ARD]] eine zweiteilige 180-minütige Verfilmung mit dem Titel ''[[Baron Münchhausen (2012)|Baron Münchhausen]]'' mit [[Jan Josef Liefers]] in der Hauptrolle.
*An den Weihnachtsfeiertagen 2012 sendete die [[ARD|ARD]] eine zweiteilige 180-minütige Verfilmung mit dem Titel ''[[Baron_Münchhausen_(2012)|Baron Münchhausen]]'' mit [[Jan_Josef_Liefers|Jan Josef Liefers]] in der Hauptrolle.  


== Comic ==
== Comic ==
Auch die sequentielle Kunst beschäftigt sich mit dem Thema Münchhausen.
Auch die sequentielle Kunst beschäftigt sich mit dem Thema Münchhausen.
* ''Münchhausen. Die Wahrheit übers Lügen'', Text: [[Flix]], Zeichnungen: [[Bernd Kissel]], Carlsen Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-551-76303-7.
 
*''Münchhausen. Die Wahrheit übers Lügen'', Text: [[Flix|Flix]], Zeichnungen: [[Bernd_Kissel|Bernd Kissel]], Carlsen Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-551-76303-7.  


== Erinnerung an Münchhausen ==
== Erinnerung an Münchhausen ==
[[Datei:Bodenwerder-Münchhausen-Denkmal.jpg|mini|hochkant|Brunnen am Münchhausen-Museum in [[Bodenwerder]]]]
In besonderer Weise wird des Lügenbarons in seiner Heimatstadt [[Bodenwerder]] im [[Weserbergland]] gedacht, wo es u.&nbsp;a. ein [[Münchhausenmuseum]] und einen Brunnen gibt, der an die Geschichte mit dem halbierten Pferd erinnert. Seit 1997 verleiht die Stadt auch den [[Münchhausen-Preis]] für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Darstellungs- und Redekunst. Im nahen [[Kloster Kemnade]] befindet sich das Grab des Hieronymus in der Münchhausen'schen Familiengruft.


Im lettischen [[Dunte]] können heute noch die Schenke, wo Münchhausen seine ersten Lügengeschichten erzählt haben soll, sowie Teile des ehemaligen Landsitzes derer von Dunten besichtigt werden, darunter das restaurierte Forsthaus, die renaturierten Müllerteiche, das als Museum wiedererbaute Gutshaus und die alte Wäscherei. Seit dem 18. Juli 2005 steht im [[Kaliningrad]]er Zentralpark ein Münchhausendenkmal, das auf Initiative des Klubs der „[[Enkel Münchhausens]]“ (Внучата Мюнхгаузена) als Geschenk der Partnerstadt Bodenwerder errichtet wurde. Es stellt Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel dar. Ein Münchhausendenkmal samt Kanonenkugel befindet sich auch auf der Festung [[Bender (Stadt)|Bender]] in [[Transnistrien]], die für sich in Anspruch nimmt, Ausgangs- und Rückkehrort des Kanonenkugelrittes gewesen zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bendery-fortress.com/index.php?option=com_datsogallery&func=viewcategory&catid=3&Itemid=9 |titel=Памятники крепости - Страница 1 из 4 |werk=www.bendery-fortress.com |zugriff=2016-09-24 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160924214239/http://www.bendery-fortress.com/index.php?option=com_datsogallery&func=viewcategory&catid=3&Itemid=9 |archiv-datum=2016-09-24  }}</ref>
[[Datei:Bodenwerder-Münchhausen-Denkmal.jpg|mini|hochkant|Brunnen am Münchhausen-Museum in [[Bodenwerder|Bodenwerder]]]] In besonderer Weise wird des Lügenbarons in seiner Heimatstadt [[Bodenwerder|Bodenwerder]] im [[Weserbergland|Weserbergland]] gedacht, wo es u.&nbsp;a. ein [[Münchhausenmuseum|Münchhausenmuseum]] und einen Brunnen gibt, der an die Geschichte mit dem halbierten Pferd erinnert. Seit 1997 verleiht die Stadt auch den [[Münchhausen-Preis|Münchhausen-Preis]] für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Darstellungs- und Redekunst. Im nahen [[Kloster_Kemnade|Kloster Kemnade]] befindet sich das Grab des Hieronymus in der Münchhausen'schen Familiengruft.


Der Baron stand überdies Pate für den Begriff der ''Münchhaus(en)iade'', eine literarische Gattungsbezeichnung für prahlerische Lügengeschichten. Die Geschichte, in der sich Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen haben will, lebt dagegen im Begriff „Münchhausen-Methode“ fort, nach der man sich ohne die im Grunde erforderliche Hilfe von außen durch eigene Kraft aus seiner eigenen Notlage befreit (engl. [[Bootstrapping (Informatik)|Bootstrapping]]). Im [[Bergsport]] bezeichnet man so eine Rettungstechnik, sich selbst mittels diverser Seiltechniken aus einer [[Gletscherspalte]] zu befreien. Das [[Münchhausen-Trilemma]] ist ein Theorem des [[Kritischer Rationalismus|Kritischen Rationalismus]]. In der Medizin schließlich wurde Münchhausen Namensgeber für das [[Münchhausen-Syndrom]] und das [[Münchhausen-Stellvertretersyndrom]], zwei seltene psychische Störungen. In der Mathematik wurden die [[Münchhausener Zahl]]en nach ihm benannt.
Im lettischen [[Dunte|Dunte]] können heute noch die Schenke, wo Münchhausen seine ersten Lügengeschichten erzählt haben soll, sowie Teile des ehemaligen Landsitzes derer von Dunten besichtigt werden, darunter das restaurierte Forsthaus, die renaturierten Müllerteiche, das als Museum wiedererbaute Gutshaus und die alte Wäscherei. Seit dem 18. Juli 2005 steht im [[Kaliningrad|Kaliningrader]] Zentralpark ein Münchhausendenkmal, das auf Initiative des Klubs der „[[Enkel_Münchhausens|Enkel Münchhausens]]“ (Внучата Мюнхгаузена) als Geschenk der Partnerstadt Bodenwerder errichtet wurde. Es stellt Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel dar. Ein Münchhausendenkmal samt Kanonenkugel befindet sich auch auf der Festung [[Bender_(Stadt)|Bender]] in [[Transnistrien|Transnistrien]], die für sich in Anspruch nimmt, Ausgangs- und Rückkehrort des Kanonenkugelrittes gewesen zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bendery-fortress.com/index.php?option=com_datsogallery&func=viewcategory&catid=3&Itemid=9 |titel=Памятники крепости - Страница 1 из 4 |werk=www.bendery-fortress.com |zugriff=2016-09-24 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160924214239/http://www.bendery-fortress.com/index.php?option=com_datsogallery&func=viewcategory&catid=3&Itemid=9 |archiv-datum=2016-09-24  }}</ref>
 
Der Baron stand überdies Pate für den Begriff der ''Münchhaus(en)iade'', eine literarische Gattungsbezeichnung für prahlerische Lügengeschichten. Die Geschichte, in der sich Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen haben will, lebt dagegen im Begriff „Münchhausen-Methode“ fort, nach der man sich ohne die im Grunde erforderliche Hilfe von außen durch eigene Kraft aus seiner eigenen Notlage befreit (engl. [[Bootstrapping_(Informatik)|Bootstrapping]]). Im [[Bergsport|Bergsport]] bezeichnet man so eine Rettungstechnik, sich selbst mittels diverser Seiltechniken aus einer [[Gletscherspalte|Gletscherspalte]] zu befreien. Das [[Münchhausen-Trilemma|Münchhausen-Trilemma]] ist ein Theorem des [[Kritischer_Rationalismus|Kritischen Rationalismus]]. In der Medizin schließlich wurde Münchhausen Namensgeber für das [[Münchhausen-Syndrom|Münchhausen-Syndrom]] und das [[Münchhausen-Stellvertretersyndrom|Münchhausen-Stellvertretersyndrom]], zwei seltene psychische Störungen. In der Mathematik wurden die [[Münchhausener_Zahl|Münchhausener Zahlen]] nach ihm benannt.


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Regel 139: Regel 141:
Münchhausen Sumpf Pferd Skulptur Bodenwerder.jpg|Statue der Sumpf-Szene in Bodenwerder
Münchhausen Sumpf Pferd Skulptur Bodenwerder.jpg|Statue der Sumpf-Szene in Bodenwerder
Kemnade1.JPG|Grablege Münchhausens: Die [[Kloster Kemnade|Stiftskirche Kemnade]]
Kemnade1.JPG|Grablege Münchhausens: Die [[Kloster Kemnade|Stiftskirche Kemnade]]
Kirschblütenkönigin 2013 Rühler Schweiz.jpg|Münchhausen-Darsteller und Kirschblütenkönigin in der [[Rühler Schweiz]], 2013
Kirschblütenkönigin 2013 Rühler Schweiz.jpg|Münchhausen-Darsteller und Kirschblütenkönigin in der [[Rühler Schweiz]], 2013
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Seit 1994 trägt der Asteroid [[(14014) Münchhausen]] den Namen des Barons.
Seit 1994 trägt der Asteroid [[(14014)_Münchhausen|(14014) Münchhausen]] den Namen des Barons.


Weiter wurde an Baron Münchhausen durch verschiedene Münzen und Briefmarken erinnert:
Weiter wurde an Baron Münchhausen durch verschiedene Münzen und Briefmarken erinnert:


=== Briefmarken ===
=== Briefmarken ===
<div style="clear:both;"></div>
<div style="clear:both">&nbsp;</div>  
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#E3E3E3;"
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! colspan="2"| Ausgabedaten
|-
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! colspan="2" | Ausgabedaten
| Nennwert: || 0,30 Lats
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
| Nennwert:
| Ausgabedatum: || 1. April 2005
| 0,30 Lats
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|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
| Auflage: || 300.000
| Ausgabedatum:
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| 1. April 2005
| Druckerei: || Joh. Enschede<br />Niederland
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|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
| Auflage:
| Entwurf: || E. Viliama
| 300.000
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| Druckerei:
| Joh. Enschede<br/> Niederland
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
| Entwurf:
| E. Viliama
|}
|}
Zum 250. Geburtstag 1970 brachte die Deutsche Bundespost eine Sondermarke zu 20 Pfennig heraus.
[[Datei:Stamps of Germany (BRD) 1970, MiNr 623.jpg|mini|links|hochkant|[[Briefmarken-Jahrgang 1970 der Deutschen Bundespost|Briefmarke 1970]]<br /> ([[Deutsche Bundespost]])]]


Am 1. April 2005 brachte die [[Lettland|lettische]] [[Post]] eine [[Sondermarke]] anlässlich des 285. Geburtstages von Münchhausen heraus. Thema der Briefmarke: ''Die Abenteuer des Münchhausen''. Die Marke zeigt Münchhausen mit seinem Jagdhund bei einem Glas Rotwein vor begeisterten Zuhörern.<ref> {{Webarchiv|text=Abbildung der Briefmarke (2005) |url=http://www.pasts.lv/objs/shop/goods_1055.jpg |wayback=20070927011535  }}</ref> Passend zur Marke ist ein [[Ersttagsbrief]] mit [[Sonderstempel]] der Münchhausenwelt in Dunte ([[Lettische Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'' – siehe [[#Weblinks|Weblinks]]) erschienen.
Zum 250. Geburtstag 1970 brachte die Deutsche Bundespost eine Sondermarke zu 20 Pfennig heraus. [[Datei:Stamps of Germany (BRD) 1970, MiNr 623.jpg|mini|links|hochkant|[[Briefmarken-Jahrgang_1970_der_Deutschen_Bundespost|Briefmarke 1970]]<br/> ([[Deutsche_Bundespost|Deutsche Bundespost]])]]
Am 3. September 2012 gab es in Liechtenstein innerhalb eines Satzes „Helden der Literatur“ einen Wert zu Ehren des Barons. Diese Marke hat im Michel Briefmarkenkatalog die Nummer 1649.
 
Mit dem [[Erstausgabetag]] 7. Mai 2020 gab die [[Deutsche Post AG]] zum 300. Geburtstag ein Sonderpostwertzeichen im [[Nennwert]] von 80 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Julia Warbanow aus Berlin.
Am 1. April 2005 brachte die [[Lettland|lettische]] [[Post|Post]] eine [[Sondermarke|Sondermarke]] anlässlich des 285. Geburtstages von Münchhausen heraus. Thema der Briefmarke: ''Die Abenteuer des Münchhausen''. Die Marke zeigt Münchhausen mit seinem Jagdhund bei einem Glas Rotwein vor begeisterten Zuhörern.<ref> {{Webarchiv|text=Abbildung der Briefmarke (2005) |url=http://www.pasts.lv/objs/shop/goods_1055.jpg |wayback=20070927011535  }}</ref> Passend zur Marke ist ein [[Ersttagsbrief|Ersttagsbrief]] mit [[Sonderstempel|Sonderstempel]] der Münchhausenwelt in Dunte ([[Lettische_Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'' – siehe [[#Weblinks|Weblinks]]) erschienen. Am 3. September 2012 gab es in Liechtenstein innerhalb eines Satzes „Helden der Literatur“ einen Wert zu Ehren des Barons. Diese Marke hat im Michel Briefmarkenkatalog die Nummer 1649. Mit dem [[Erstausgabetag|Erstausgabetag]] 7. Mai 2020 gab die [[Deutsche_Post_AG|Deutsche Post AG]] zum 300. Geburtstag ein Sonderpostwertzeichen im [[Nennwert|Nennwert]] von 80 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Julia Warbanow aus Berlin. <!-- weitere Sondermarken bitte ergänzen -->
<!-- weitere Sondermarken bitte ergänzen -->


=== Gedenkmedaille 1991 ===
=== Gedenkmedaille 1991 ===
Der lettische Künstler [[Jānis Strupulis]] schuf 1991 eine [[Medaille|Gedenkmedaille]] mit der Abbildung des Kopfes des jungen Münchhausen unter anderem für das Museum für Geschichte und Kunst im lettischen [[Jelgava]] (vormals [[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Mitau'') sowie auch für das Münchhausenmuseum in [[Dunte]].
 
Der lettische Künstler [[Jānis_Strupulis|Jānis Strupulis]] schuf 1991 eine [[Medaille|Gedenkmedaille]] mit der Abbildung des Kopfes des jungen Münchhausen unter anderem für das Museum für Geschichte und Kunst im lettischen [[Jelgava|Jelgava]] (vormals [[Deutsche_Sprache|deutsch]]: ''Mitau'') sowie auch für das Münchhausenmuseum in [[Dunte|Dunte]].


Die Mitte der Medaillenvorderseite wird von Münchhausens Kopf eingenommen. Neben der Darstellung von Münchhausens Kopf befindet sich die Jahreszahl „1991“ mit dem mittig eingearbeiteten Siegel des Künstlers, welches als ein im Rechteck stehendes „S“ dargestellt wird.
Die Mitte der Medaillenvorderseite wird von Münchhausens Kopf eingenommen. Neben der Darstellung von Münchhausens Kopf befindet sich die Jahreszahl „1991“ mit dem mittig eingearbeiteten Siegel des Künstlers, welches als ein im Rechteck stehendes „S“ dargestellt wird.
Regel 177: Regel 183:


=== Gedenkmünze 2005 ===
=== Gedenkmünze 2005 ===
[[Datei:Muenchhausen-1lats.jpg|mini|links|Lettische Gedenkmünze von 2005]]
[[Datei:Muenchhausen-1lats.jpg|mini|links|Lettische Gedenkmünze von 2005]]


{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#E3E3E3;"
{| style="margin-left:1em;  background:#E3E3E3" cellspacing="1" cellpadding="2" border="0" align="right"
! colspan="2"| Ausgabedaten
|-
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! colspan="2" | Ausgabedaten
| Nominalwert: || 1 [[Lats|Lat]] (ca. 1,40 [[Euro|EUR]])
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
| Nominalwert:
| Gewicht: || 31,47 g
| 1 [[Lats|Lat]] (ca. 1,40 [[Euro|EUR]])
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
| Durchmesser: || 38,61 mm
| Gewicht:
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
| 31,47 g
| Material: || [[Silber#Silberlegierungen|Sterlingsilber]] (925/1000)
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
| Durchmesser:
| Prägung: || 2005, Königlich<br />Niederländische Münze
| 38,61 mm
|---- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top;"
|- style="background:#FFFFFF; vertical-align:top"
| Entwurf: || Arvids Priedite (Grafik)<br />[[Jānis Strupulis]] (Prägeform)
| Material:
| [[Silber|Sterlingsilber]] (925/1000)
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| Prägung:
| 2005, Königlich<br/> Niederländische Münze
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| Entwurf:
| Arvids Priedite (Grafik)<br/> [[Jānis_Strupulis|Jānis Strupulis]] (Prägeform)
|}
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Anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt ([[Lettische Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'') in [[Dunte]] ([[Lettland]]) im Jahre 2005 ließ die [[Latvijas Banka|Lettische Zentralbank]] eine [[Gedenkmünze]] mit Motiven zum ''Baron Münchhausen'' prägen. Münchhausen lebte dort von 1737 bis 1750.
* [[Avers (Numismatik)|Avers]]: Im zentralen Feld der Münze ist ein Hund mit am Schwanz befestigter Laterne auf mattem Untergrund dargestellt. Er wird umrankt von einer auf glänzendem Hintergrund dargestellten Kette aus sieben fliegenden Enten, die Münchhausen hinter sich herziehen.<ref name="muenze vorne">{{Webarchiv | url=http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_averss.jpg | wayback=20070926224454 | text=Gedenkmünze (2005), Vorderseite}}</ref>


* Die Inschrift „2005“ steht im oberen Halbkreis der Münze; ebenfalls im Halbkreis angeordnet ist die Inschrift VIENS SIMTS SANTIMU ([[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Einhundert [[Lats|Santims]]'') im unteren Teil der Münze.<ref name="muenze vorne" />
Anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt ([[Lettische_Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'') in [[Dunte|Dunte]] ([[Lettland|Lettland]]) im Jahre 2005 ließ die [[Latvijas_Banka|Lettische Zentralbank]] eine [[Gedenkmünze|Gedenkmünze]] mit Motiven zum ''Baron Münchhausen'' prägen. Münchhausen lebte dort von 1737 bis 1750.
[[Datei:Muenchhausen Kirchturm K.jpg|mini|hochkant|Postkartenmotiv zu Münchhausens Hochzeit in Pernigel ([[Liepupe (Ort)|Liepupe]])]]
 
*[[Avers_(Numismatik)|Avers]]: Im zentralen Feld der Münze ist ein Hund mit am Schwanz befestigter Laterne auf mattem Untergrund dargestellt. Er wird umrankt von einer auf glänzendem Hintergrund dargestellten Kette aus sieben fliegenden Enten, die Münchhausen hinter sich herziehen.<ref name="muenze vorne">{{Webarchiv | url=http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_averss.jpg | wayback=20070926224454 | text=Gedenkmünze (2005), Vorderseite}}</ref>
 
*Die Inschrift „2005“ steht im oberen Halbkreis der Münze; ebenfalls im Halbkreis angeordnet ist die Inschrift VIENS SIMTS SANTIMU ([[Deutsche_Sprache|deutsch]]: ''Einhundert [[Lats|Santims]]'') im unteren Teil der Münze.<ref name="muenze vorne" />  


* Revers: Auf glänzendem Hintergrund sind Darstellungen aus den Erzählungen des Barons Münchhausen im Kreis angeordnet: Der Baron mit einer Flinte, sein Jagdhund zu seinen Füßen, ein Fasan, zwei Hasen, ein Hirsch und ein wilder Keiler. Der äußere Kreis der Münze enthält die Inschriften BARONS MINHAUZENS und K.F.H. FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN durch einen Punkt getrennt auf mattem Hintergrund.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_reverss.jpg | wayback=20060627094741 | text=Gedenkmünze (2005), Rückseite}}</ref>
[[Datei:Muenchhausen Kirchturm K.jpg|mini|hochkant|Postkartenmotiv zu Münchhausens Hochzeit in Pernigel ([[Liepupe_(Ort)|Liepupe]])]]


* Rand: Zu sehen sind die Inschriften LATVIJAS BANKA (deutsch: ''Bank von Lettland'') und LATVIJAS REPUBLIKA (deutsch: ''Lettische Republik'') durch Punkt getrennt.
*Revers: Auf glänzendem Hintergrund sind Darstellungen aus den Erzählungen des Barons Münchhausen im Kreis angeordnet: Der Baron mit einer Flinte, sein Jagdhund zu seinen Füßen, ein Fasan, zwei Hasen, ein Hirsch und ein wilder Keiler. Der äußere Kreis der Münze enthält die Inschriften BARONS MINHAUZENS und K.F.H. FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN durch einen Punkt getrennt auf mattem Hintergrund.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_reverss.jpg | wayback=20060627094741 | text=Gedenkmünze (2005), Rückseite}}</ref>
 
*Rand: Zu sehen sind die Inschriften LATVIJAS BANKA (deutsch: ''Bank von Lettland'') und LATVIJAS REPUBLIKA (deutsch: ''Lettische Republik'') durch Punkt getrennt.  


=== Weiteres ===
=== Weiteres ===
* [[Münchhausen-Grundschule]]
 
*[[Münchhausen-Grundschule|Münchhausen-Grundschule]]  


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Wunderbare Reise zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, wie er dieselben bey der Flasche im Cirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt''. In: ''Kindlers neues Literaturlexikon.'' Bd. 3, Bp-Ck, Studienausgabe, S. 325f.
 
* [[Doris Bachmann-Medick]]: ''Fremddarstellung und Lüge: Übersetzung als kulturelle Übertreibung am Beispiel von Münchhausens Lügengeschichten.'' In: dies. (Hrsg.): ''Übersetzung als Repräsentation fremder Kulturen.'' Erich Schmidt, Berlin 1997, ISBN 3-503-03765-9.
*''Wunderbare Reise zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, wie er dieselben bey der Flasche im Cirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt''. In: ''Kindlers neues Literaturlexikon.'' Bd. 3, Bp-Ck, Studienausgabe, S. 325f.  
* {{NDB|18|524|525|Münchhausen, Hieronymus Freiherr von|Doris Bachmann-Medick|118585487}}
*[[Doris_Bachmann-Medick|Doris Bachmann-Medick]]: ''Fremddarstellung und Lüge: Übersetzung als kulturelle Übertreibung am Beispiel von Münchhausens Lügengeschichten.'' In: dies. (Hrsg.): ''Übersetzung als Repräsentation fremder Kulturen.'' Erich Schmidt, Berlin 1997, ISBN 3-503-03765-9.  
* [[Gottfried August Bürger]]: ''Des Freiherrn von Münchhausen einzig wahre Erlebnisse zu Wasser und zu Land, zu Pferd und zu Fuß, im Krieg und Frieden, in der Luft sowie in mehrerer Herren Länder / In diesem Jahre ganz neu verfaßt von Ihm selbst. Und versehen mit sehr wunderlichen Zeichnungen nach der Natur aufgenommen von dem Maler [[August von Wille]].'' Düsseldorf 1856 ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/dfg/content/structure/1118396 Digitalisat])
*{{NDB|18|524|525|Münchhausen, Hieronymus Freiherr von|Doris Bachmann-Medick|118585487}}  
* Lied Deurvorst: ''[http://hetuurvandewaarheid.com/ Het Uur van de Waarheid, Bährne Louise von Brun (1773-1839) en de mannen in haar leven]''. Uitgeverij Fagus, IJzerlo 2010.
*[[Gottfried_August_Bürger|Gottfried August Bürger]]: ''Des Freiherrn von Münchhausen einzig wahre Erlebnisse zu Wasser und zu Land, zu Pferd und zu Fuß, im Krieg und Frieden, in der Luft sowie in mehrerer Herren Länder / In diesem Jahre ganz neu verfaßt von Ihm selbst. Und versehen mit sehr wunderlichen Zeichnungen nach der Natur aufgenommen von dem Maler [[August_von_Wille|August von Wille]].'' Düsseldorf 1856 ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/dfg/content/structure/1118396 Digitalisat])  
* {{ADB|23|1|5|Münchhausen, Hieronimus|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Münchhausen, Hieronymus Freiherr von (Erzähler)}}
*Lied Deurvorst: ''[http://hetuurvandewaarheid.com/ Het Uur van de Waarheid, Bährne Louise von Brun (1773-1839) en de mannen in haar leven]''. Uitgeverij Fagus, IJzerlo 2010.  
* {{Literatur |Autor=Leonid Lewin |Titel=Wann kam Hieronymus von Münchhausen (1720–1797) nach Rußland? |Sammelwerk=Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte |Band=78 |Datum=1997 |Seiten=263–265}}
*{{ADB|23|1|5|Münchhausen, Hieronimus|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Münchhausen, Hieronymus Freiherr von (Erzähler)}}  
* Leonid Lewin: ''Russkij skasocnik baron M-g-s-n. [Baron von Münchhausen in Rußland].'' In: ''Rodina.'' N 1, Moskau, 1999, S. 52–57.
*{{Literatur |Autor=Leonid Lewin |Titel=Wann kam Hieronymus von Münchhausen (1720–1797) nach Rußland? |Sammelwerk=Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte |Band=78 |Datum=1997 |Seiten=263–265}}  
* [[Thankmar von Münchhausen|Thankmar Freiherr von Münchhausen]]: ''Ein guter Mann, kein Lügner. Hieronymus Freiherr von Münchhausen, genannt der Lügenbaron''. In: [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 22. Februar 1997, Nr. 45, Beilage ''Bilder und Zeiten''.
*Leonid Lewin: ''Russkij skasocnik baron M-g-s-n. [Baron von Münchhausen in Rußland].'' In: ''Rodina.'' N 1, Moskau, 1999, S. 52–57.  
* Edmund Pochhammer: Reisen und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben im Kreise seiner Freunde selbst zu erzählten pflegte. Stuttgart, Leipzig 1909, {{URN|nbn:de:0111-bbf-spo-16610110}}
*[[Thankmar_von_Münchhausen|Thankmar Freiherr von Münchhausen]]: ''Ein guter Mann, kein Lügner. Hieronymus Freiherr von Münchhausen, genannt der Lügenbaron''. In: [[Frankfurter_Allgemeine_Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 22. Februar 1997, Nr. 45, Beilage ''Bilder und Zeiten''.  
* Werner R. Schweizer: ''Münchhausen und Münchhausiaden, Werden und Schicksale einer deutsch-englischen Burleske.'' Francke Verlag, Bern/München 1969.
*Edmund Pochhammer: Reisen und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben im Kreise seiner Freunde selbst zu erzählten pflegte. Stuttgart, Leipzig 1909, {{URN|nbn:de:0111-bbf-spo-16610110}}  
* Bernhard Wiebel: ''Der Mythos vom harmlosen Lügenbaron.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung'' vom 5. Januar 2013.
*Werner R. Schweizer: ''Münchhausen und Münchhausiaden, Werden und Schicksale einer deutsch-englischen Burleske.'' Francke Verlag, Bern/München 1969.  
*Bernhard Wiebel: ''Der Mythos vom harmlosen Lügenbaron.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung'' vom 5. Januar 2013.  


== Film ==
== Film ==
* [[Günter Helmes]]: Erich Kästner als Medienautor: Die Drehbücher zu den Filmen ''Münchhausen'' und ''Dann schon lieber Lebertran''. In: ''Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik'' 2007, S. 167–181. ISBN 978-3-883778938.
 
* [[Günter Helmes]]: ''Münchhausen. Unterhaltung im NS-Format''. In: ''Das Jahrhundert der Bilder, Bd. 1: 1900 bis 1949'', hrsg. von Gerhard Paul. Göttingen 2009, S. 632–639. ISBN 978-3-525-30012-1.
*[[Günter_Helmes|Günter Helmes]]: Erich Kästner als Medienautor: Die Drehbücher zu den Filmen ''Münchhausen'' und ''Dann schon lieber Lebertran''. In: ''Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik'' 2007, S. 167–181. ISBN 978-3-883778938.  
*[[Günter_Helmes|Günter Helmes]]: ''Münchhausen. Unterhaltung im NS-Format''. In: ''Das Jahrhundert der Bilder, Bd. 1: 1900 bis 1949'', hrsg. von Gerhard Paul. Göttingen 2009, S. 632–639. ISBN 978-3-525-30012-1.  


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikisource|Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen}}
 
{{Commonscat|Karl Friedrich Hieronymus, Freiherr von Münchhausen}}
{{Wikisource|Des Freyherrn von Münchhausen Wunderbare Reisen}} {{Commonscat|Karl Friedrich Hieronymus, Freiherr von Münchhausen}} {{Wiktionary|Lügenbaron}}
{{Wiktionary|Lügenbaron}}
 
* {{IMDb|ch0014569}}
*{{IMDb|ch0014569}}  
* [http://www.muenchhausenland.de/ Die Münchhausenstadt Bodenwerder] (Geburts- und Wohnort Münchhausens)
*[http://www.muenchhausenland.de/ Die Münchhausenstadt Bodenwerder] (Geburts- und Wohnort Münchhausens)  
* [http://www.muenchhausenland.de/muenchhausen/sub,7.html Münchhausen-Biographie]
*[http://www.muenchhausenland.de/muenchhausen/sub,7.html Münchhausen-Biographie]  
* [http://www.muenchhausenland.de/muenchhausen/muenchhausen-museum/sub,7_3_1.html Das Münchhausenmuseum in Bodenwerder]
*[http://www.muenchhausenland.de/muenchhausen/muenchhausen-museum/sub,7_3_1.html Das Münchhausenmuseum in Bodenwerder]  
* [http://www.minhauzens.lv// Das Münchhausenmuseum in Dunte] (''lettisch''; Geburtsort von Münchhausens erster Frau)
*[http://www.minhauzens.lv// Das Münchhausenmuseum in Dunte] (''lettisch''; Geburtsort von Münchhausens erster Frau)  
* [http://www.muenchhausen.ch/ Die Münchhausen-Bibliothek]
*[http://www.muenchhausen.ch/ Die Münchhausen-Bibliothek]  
* [http://www.muenchhausenwelt.de/ Deutsche Partnerseite der lettischen Münchhausenwelt]
*[http://www.muenchhausenwelt.de/ Deutsche Partnerseite der lettischen Münchhausenwelt]  
* [http://www.muenchhausen-welt.de/ Münchhausen-Sammlung von Dieter Schroer]
*[http://www.muenchhausen-welt.de/ Münchhausen-Sammlung von Dieter Schroer]  
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=2197 Abenteuer des Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen] auf dem Goethezeitportal
*[http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=2197 Abenteuer des Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen] auf dem Goethezeitportal  
* [http://www.artmedal.net/strupulis/pics/muenchhausen.jpg Abbildung der Gedenkmedaille (1991)]
*[http://www.artmedal.net/strupulis/pics/muenchhausen.jpg Abbildung der Gedenkmedaille (1991)]  
* [https://www.ardaudiothek.de/gottfried-august-buerger-muenchhausens-wunderbare-reisen/49279432 ungekürzte Lesung von ''Münchhausens wunderbare Reisen'' mit Walter Niklaus]
*[https://www.ardaudiothek.de/gottfried-august-buerger-muenchhausens-wunderbare-reisen/49279432 ungekürzte Lesung von ''Münchhausens wunderbare Reisen'' mit Walter Niklaus]  
* {{ANNO|sib|||1933|29|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Einführung des Autors)|anno-plus=ja}}
*{{ANNO|sib|||1933|29|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Einführung des Autors)|anno-plus=ja}}  
* {{ANNO|sib|||1933|75|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 1)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|125|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 2)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|183|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 3)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|237|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 4)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|287|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 5)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|339|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 6)|anno-plus=ja}}
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* {{ANNO|sib|||1933|389|Das war Münchhausen. Roman von Carl Haensel. (Teil 7 und Schluss)|anno-plus=ja}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Versie van 15 mei 2022 21:02

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (* 11 mei 1720 in Bodenwerder; † 22 februari 1797 ibid.) was een Duits edelman uit het keurvorstendom Brunswijk-Lüneburg. De verhalen van Baron Münchhausen worden aan hem toegeschreven.

 Reproductie van een hedendaags portret van Baron von Münchhausen in het uniform van zijn kurassiersregiment in Riga, Letland. Plaats: Münchhausen Museum Bodenwerder

Leven

[[Datei:Bodenwerder-Rathaus.jpg|mini|Das als Schloss Münchhausen bezeichnete Herrenhaus, in dem Hieronymus geboren wurde und in dem er verstarb]] mini|Münchhausen erzählt im Freundeskreis mini|Kirche Pernigel (Liepupe) (2012) [[Datei:Münchhausen-AWille.jpg|mini|Münchhausens Ritt auf der Kanonenkugel – Zeichnung von August von Wille]] [[Datei:Niedersachsen, Fürstenberg, Museum Schloss Fürstenberg NIK 9973.jpg|mini|Porzellanfigur der Porzellanmanufaktur Fürstenberg]] [[Datei:Münchhausen-Sumpf-Hosemann.png|mini|Münchhausen zieht sich aus dem Sumpf – Zeichnung von Theodor Hosemann]] [[Datei:Paul Gustave Doré (1832-1883) - Baron von Münchhausen (1862) - 009.jpg|mini|Münchhausens toller Überrock – Zeichnung von Gustave Doré]]

De als Leugenbaron beroemd geworden verteller behoort tot de zogenaamde zwarte lijn van het adellijk geslacht Münchhausen, waarvan de belangrijkste vertegenwoordiger tijdens zijn leven geenszins hijzelf was, maar de keurvorst van Brunswijk-Lüneburg minister-president Gerlach Adolph von Münchhausen (1688-1770).

Hieronymus was een van acht kinderen en werd geboren in het landhuis van een landgoed in Bodenwerder dat bekend staat als kasteel Münchhausen. Zijn vader was de luitenant-kolonel der cavalerie Georg Otto von Münchhausen (1682-1724), heer van de heerlijkheden Rinteln en Bodenwerder, die op zijn beurt een achterkleinzoon was van de huurlingenleider Hilmar von Münchhausen. Zijn vader stierf toen Hieronymus slechts vier jaar oud was; zijn moeder, Sibylle Wilhelmine von Reden uit Hastenbeck (1689-1741), voedde hem op.

Naar adellijk gebruik ging Hieronymus op 13-jarige leeftijd naar het Brunswijkse hof in Wolfenbüttel. In 1737 werd hij page van hertog Anton Ulrich van Brunswijk-Wolfenbüttel, de toekomstige echtgenoot van Anna Leopoldowna, een nicht en aangewezen opvolgster van tsarina Anna van Rusland. Anton Ulrich moest zich bewijzen in de Russische aristocratie, verbleef reeds in Sint-Petersburg en diende in het leger. Münchhausen reisde in december 1737 naar Rusland, waar hij in februari 1738 aankwam. Naar alle waarschijnlijkheid volgde hij zijn meester in de Russisch-Oostenrijkse Turkse oorlog (1736-1739) in dezelfde maand. Sommige van de sterke verhalen die aan hem worden toegeschreven zijn gebaseerd op deze oorlogszuchtige conflicten. Het sterke verhaal van de beroemde "rit op de kanonskogel" heeft waarschijnlijk de belegering van de Ottomaanse Krim-vesting Ochakov door de Russische opperbevelhebber von Münnich als achtergrond.

In 1739 werd Münchhausen door tsarina Anna Ivanovna benoemd tot vaandrig bij de Russische "Brunswijkse Cuirassiers", waarvan de regimentscommandant Anton Ulrich was. De kurassiers werden in Riga gelegerd en namen vervolgens deel aan de Russisch-Zweedse oorlog (1741-1743), waarschijnlijk met Münchhausen.[1] In 1740 werd Münchhausen bevorderd tot luitenant.[2] Onder zijn beschermheer beloofde zijn carrière een glansrijke te worden, want in hetzelfde jaar - na de dood van tsarina Anna - werd de zoon van Anton Ulrich, die toen net geboren was, benoemd tot tsaar van Rusland als Ivan VI. Maar aan alle hoop van de Guelphs en hun gevolg kwam abrupt een einde door een gewelddadige troonswisseling toen Anna's nicht Elizabeth, dochter van Peter de Grote, in 1741 de één jaar oude Ivan ten val bracht en hem en zijn familie voor vele jaren gevangen nam. Münchhausens leven is sindsdien overschaduwd door het lot van Anton Ulrich. Hoewel hij de staatsgreep heelhuids overleefde - vermoedelijk omdat hij op dat moment in Finland vocht - liep zijn carrière, die nog maar net begonnen was, op niets uit: hij moest een heel decennium - tot 1750 - wachten op verdere bevordering tot Ritmeester. De garnizoensstad Riga werd zijn hoofdverblijfplaats gedurende deze jaren. Deze Riga jaren hebben waarschijnlijk invloed gehad op zijn bekwaamheid als verteller, want in de Duits-Baltische aristocratische vriendenkring vertelde men graag uitbundige en fantasierijke verhalen.

Hij werd herhaaldelijk uitgenodigd door zijn vriend, de Baltische edelman Georg Gustav von Dunten, op diens landgoed bij het toenmalige Livonische, nu Letse stadje Ruthern (Dunte), waar zij beiden op eendenjacht gingen. Het was in een van de taveernen van de stad dat Münchhausen voor het eerst actief zou zijn geworden als verteller. Op het landgoed van von Dunten leerde de baron ook diens dochter Jacobine von Dunten (* 1726? in Dunte; † 1790 in Bodenwerder) kennen, met wie hij vervolgens op 2 februari 1744 trouwde in de kerk van het nabijgelegen dorp Pernigel (tegenwoordig: Liepupe).

In 1750 nam Münchhausen afscheid, keerde terug naar Duitsland en bracht nog 40 jaar door met zijn vrouw, kinderloos, op het geërfde landgoed in Bodenwerder aan de Weser. Hij leidde het leven van een landheer, die zijn landgoed bebouwde, omging met zijn buren en zijn favoriete tijdverdrijf de jacht was. Onder zijn vrienden begon zijn talent voor het vertellen van verhalen geleidelijk aan beroemd te worden. Gasten kwamen naar Bodenwerder, zelfs van ver weg, om fabelachtige verhalen te horen, waaronder mogelijk de Kasselse museumdirecteur Rudolf Erich Raspe. De eerste drie van deze verhalen werden in 1761 gepubliceerd door graaf Rochus Friedrich zu Lynar, wiens broer Moritz Karl ooit de minnaar van hertog Anton Ulrichs vrouw Anna Leopoldowna was geweest in hun tijd samen in Sint Petersburg; Rochus Lynar was in 1749 gezant in Sint Petersburg en vervolgens gouverneur in Oldenburg van 1752 tot 1765; niet al te ver daar vandaan, in Daren (tegenwoordig het district Vechta), woonde Münchhausens zuster Anna von Frydag, waar zij elkaar misschien weer hebben ontmoet.

Na de dood van zijn vrouw in 1790 maakte de oude Münchhausen zijn petekind, de pas 17-jarige dochter van majoor von Brunn uit Polle, het hof: op 12 januari 1794 trouwde hij met de 20-jarige Bernhardine Brunsig von Brunn. Kort na het huwelijk, was er een serieuze breuk. De 73-jarige baron heeft de scheiding aangevraagd wegens echtelijke ontrouw. Het huwelijk eindigde in een sensationeel en ruïneus echtscheidingsproces dat drie jaar duurde. De baron verloor daardoor bijna zijn hele fortuin. In 1794 moest hij daarom het landgoed Bodenwerder formeel afstaan aan zijn neef Wilhelm, maar bleef er wel wonen. Bernhardine von Brunn zou op een reis naar Nederland zijn verdwenen. Daar trouwde zij echter in 1800 met de Nederlandse Drosten Abraham de Both uit Didam.

Een gelegenheidsgast in Bodenwerder, de polymaat en conservator Rudolf Erich Raspe, stal in 1774 munten uit de landgravelijke collecties in Kassel om schulden af te lossen. De diefstal werd ontdekt en Raspe vluchtte naar Engeland.[3] Om aan geld te komen publiceerde hij in 1785 in Londen een serie anecdotes en reisavonturen onder de naam van Münchhausen (zie hieronder), nadat graaf Lynar en een anonieme auteur de eerste Münchhausiades al in respectievelijk 1761 en 1781 hadden gepubliceerd. Raspe's boek werd een enorm succes en werd gevolgd door vier steeds uitgebreide nieuwe edities. In 1786 werden deze verhalen in het Duits vertaald door Gottfried August Bürger, die er nog veel meer avonturenverhalen aan toevoegde. Hoewel deze publicaties Hieronymus von Münchhausen wereldberoemd maakten, bezorgden ze hem de reputatie van "baron van de leugen" en maakten ze hem - in zijn ogen - belachelijk. De woede hierover, samen met zijn late huwelijksavontuur en de daaropvolgende ondergang, hebben de rest van zijn jaren verpest.

De sterke verhalen

Die dem Baron zugeschriebenen Erzählungen gehören in die Tradition der Lügengeschichten, die weit in die Literatur des klassischen Altertums (Lukian von Samosata: Vera historia), das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen Fazetien- und Schwank-Sammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland fortgeführt wurde.

Dem Baron werden von den verschiedenen Autoren (siehe literarische Verarbeitung) insgesamt weit über hundert zugeschrieben. Zu den bekanntesten zählen unter anderem:

  • Münchhausen bindet sein Pferd in einer Winternacht an einen – wie er glaubt – Pfahl an, der aber in Wirklichkeit die Spitze des Wetterhahns eines Kirchturms ist. Nach einer Schneeschmelze baumelt das Pferd am Kirchturm. Da schießt Münchhausen mit seiner Pistole den Halfterriemen durch, so dass das Pferd herunterfällt und er seine Reise fortsetzen kann.
  • Münchhausen fängt mit an eine Leine gebundenen Speckstückchen Enten, die dann aber aufflattern und ihn durch die Luft tragen.
  • Münchhausen schießt einem Hirsch eine Ladung Kirschkerne auf den Kopf, worauf in dessen Geweih ein Baum entsprießt.
  • Münchhausen schießt Hühner mit einem Ladestock.
  • Münchhausen jagt einen achtbeinigen Hasen.
  • Münchhausen fasst einem Wolf in den Schlund und wendet dessen Inneres nach außen.
  • Münchhausen holt sein in den Schnee gefallenes Messer mittels eines gefrorenen Harnstrahls zu sich herauf.
  • Münchhausens Pferd wird durch ein Torgatter zweigeteilt. Während der Baron unwissend mit der vorderen Hälfte zur Tränke reitet, vergnügt sich die hintere auf der Wiese mit Stuten.
  • Münchhausen springt mit seinem Pferd durch eine fahrende Kutsche.
  • Münchhausen reitet auf einer Kanonenkugel über eine belagerte Stadt, inspiziert die feindlichen Stellungen und steigt kurzerhand auf eine in die Gegenrichtung fliegende Kugel um.
  • Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf.
  • Münchhausen reitet mit seinem Pferd auf einem gedeckten Teetisch, ohne das Geschirr zu zerbrechen.
  • Münchhausen wirft seine silberne Axt so weit, dass sie auf dem Mond landet. Mittels einer Bohnenranke steigt er hinauf, um sie zu holen.
  • An einem kalten Wintertag gefrieren die Töne im Posthorn eines Kutschers. Später taut das Horn in der Schenke auf und gibt die Musik von sich.
  • Münchhausens schnellfüßiger Diener holt dem Sultan binnen einer Stunde eine Flasche Tokajer von Wien nach Konstantinopel.
  • Münchhausen fährt mit einem Pferdeschlitten, als ein Wolf sein Pferd von hinten angreift, ganz auffrisst und dann im Geschirr steckend die Aufgabe des Pferdes übernimmt.
  • Münchhausen wird von einem tollwütigen Hund angefallen, der sich in seinen Überrock verbeißt. Später zeigt der Rock selbst Anzeichen der Tollwut und geht auf seinen Besitzer los.

Der Witz liegt bei einem Großteil der Geschichten darin, dass physikalische oder biologische Möglichkeiten ad absurdum geführt werden.

Literarische Verarbeitung

Die Figur Münchhausen sowie seine Lügengeschichten wurden vielfach literarisch verarbeitet. Zu nennen sind insbesondere:

Rochus Graf zu Lynar

Bereits 1761 veröffentlichte Rochus Graf zu Lynar in seinem zur moralischen Erziehung seiner Bediensteten geschriebenen Buch Der Sonderling drei Geschichten, die – trotz fehlender Nennung des Namens Münchhausen – für Wissende erkennbar dem Baron zuzuordnen waren.

Vademecum für lustige Leute

1781 erschienen in einem anonym veröffentlichten Vademecum für lustige Leute sechzehn Anekdoten, die einem Herrn „M-h-s-n“ in den Mund gelegt wurden. Entgegen verbreiteter Ansicht kann das Büchlein nicht mit Sicherheit dem Verleger August Mylius zugeschrieben werden, insbesondere fehlt sein Name auf der Titelseite. Der für seine öffentlichkeitsscheue Zurückgezogenheit bekannte Münchhausen selbst war von der Veröffentlichung keineswegs begeistert. 1783 erschien eine um zwei Geschichten ergänzte Neuauflage des Vademecum. Manche der im Vademecum enthaltenen Erzählungen tauchen schon in den erwähnten älteren Lügensammlungen auf.

Rudolf Erich Raspe

Der in England lebende deutsche Gelehrte Rudolf Erich Raspe erstellte im Sommer bzw. Herbst 1785 auf der Grundlage der beiden Vademecum-Texte ein eigenes Münchhausen-Buch, nämlich Baron Munchhausen’s Narrative of His Marvellous Travels and Campaigns in Russia. Er veröffentlichte diese Sammlung der Erzählungen anonym im Dezember desselben Jahres. Im April 1786 erweiterte er es vor allem um die Seeabenteuer. Im Mai und Juli 1786, im Frühjahr 1787 sowie 1789 publizierte er in England eine 3., 4., 5. und 6. Auflage. Dort baute er überdies Geschichten von Lukian und englische Kriegsberichte ein. 1792 folgte schließlich noch ein zweiter Band.

Gottfried August Bürger

Im September 1786 veröffentlichte der deutsche Dichter Gottfried August Bürger in Göttingen sein Werk Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen[1], das heute als bekannteste Fassung der Abenteuer des Lügenbarons gelten kann. Das Werk stellt teilweise eine Übersetzung von Raspes Vorlage, teilweise Bürgers eigene Schöpfung dar.

Auf der Basis von Raspes fünfter Auflage veröffentlichte Bürger im Herbst 1788 eine zweite, erweiterte Ausgabe. Von Raspes sechster Auflage sowie dem zweiten Band nahm Bürger indes keine Notiz mehr.

Sjabloon:Siehe auch

Übersetzungen und fremdsprachige Nachdichtungen

Bald folgten Übersetzungen insbesondere der Werke Raspes und Bürgers in andere Sprachen wie Französisch, Holländisch und Schwedisch. Wenngleich sie auf ihren Titelblättern jeweils die Vorlage verzeichnen, haben die Autoren und Übersetzer der anderen Sprachen ausnahmslos selbst weiterfantasiert, ergänzt oder verändert oder mehrere ältere Vorlagen vermischt. Von 1786 bis 2013 sind etwa 4000 Münchhausen-Ausgaben in 100 Sprachen und insgesamt etwa sechs Millionen Exemplare erschienen.

Weitere Bearbeitungen

mini|Münchhausen schlägt Purzelbäume mit seinem Pferd. Kupferstich aus Lustiges Post- und Reise-Vademecum, 1795 1795 erscheint bei Oehmigke in Berlin eine anonyme Sammlung mit Münchhausen-Anekdoten unter dem Titel Lustiges Post- und Reise-Vademecum, munteren Reisenden gewidmet von Monsieur Heemkengrypern, gewesenen Kammerdiener des Herrn von Münchhausen, und herausgegeben von seinem lachenden Erben, Polkwitz 1795.[2] Darin wird unter anderem berichtet, wie Münchhausen ein Pferderennen gewinnt, indem er mitsamt dem Pferd Purzelbäume schlägt (Kapitel 7), wie ihm eine Zucht von Fischen misslingt, indem er versehentlich Walfische heranzieht (Kapitel 9) oder von Pfannkuchen-Sträuchern, die er auf seinen Gütern kultiviert (Kapitel 14).

1833 behandelte Ludwig von Alvensleben in Der Lügenkaiser die Erlebnisse von Münchhausen jun. 1838f veröffentlichte Karl Leberecht Immermann Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken.[3] 1895 wurde Fritz Pfudels Lustspiel in zwei Aufzügen Der Blitzjunge oder Ein zweiter Münchhausen uraufgeführt. 1906 erschien Paul Scheerbarts Münchhausen und Clarissa[4], 1912 sein Werk Das große Licht. Ein Münchhausen-Brevier.[5] 1933 schließlich folgte Carl Haensel mit Das war Münchhausen. 1948 wurde das 1934 geschriebene fünfaktige Schauspiel Münchhausen von Walter Hasenclever uraufgeführt. 1957 erschien Kurt Frosts Drama Unsterblicher Münchhausen sowie 2006 Baron Münchhausens wahre Lügen von Dirk Seliger und Anke Seliger. 1969 veröffentlichte die Maximilian-Gesellschaft als Jahresgabe für 1968 in einer Auflage von 1600 Exemplaren: Freyherr von Münchhausen: Die Land-Abenteuer mit 13 Zeichnungen von Josef Hegenbarth aus dessen Nachlass.

Illustrationen

Film

Seit 1911 sind Münchhausen-Geschichten mehrfach verfilmt worden, sowohl als Real- wie auch als Zeichentrickfilm.

  • Die wohl früheste Verfilmung ist der Stummfilm Les aventures de Baron du Munchhausen von Georges Méliès aus dem Jahr 1911.
  • Eine frühe deutsche Verfilmung stellt der Trickfilm Die Abenteuer des Baron Münchhausen oder: Die Wahrheit über alles aus dem Jahr 1930/1931 dar.
  • Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört der UFA-Film Münchhausen von 1943 mit Hans Albers in der Titelrolle. Drehbuchautor war Erich Kästner, der nur unter Pseudonym (als Berthold Bürger) schreiben durfte. Mit rund 6,5 Millionen Reichsmark Produktionskosten war der technisch aufwendige Streifen nach dem Film Kolberg von Veit Harlan die zweitteuerste Filmproduktion der NS-Zeit.
  • Baron Münchhausen (tschechisch: Baron Prášil) von Karel Zeman, 1961.
  • Eine Serie aus insgesamt fünf Zeichentrickfilmen unter dem Namen Die Abenteuer von Münchhausen wurde in den Jahren 1973, 1974 in der Sowjetunion und danach 1995 in Russland von Natan Lerner und Anatolij Solin produziert.
  • Der zweiteilige sowjetische Fernsehfilm Genau jener Münchhausen aus dem Jahr 1979 von Mark Sacharow mit Oleg Jankowski in der Hauptrolle ist eine romantische Tragikomödie und eine allegorische Satire der späten sowjetischen Gesellschaft. Das Drehbuch von Grigorij Gorin basiert nur vage auf den Lügengeschichten des Baron Münchhausen. Im Film wird der Baron als nonkonformistischer und kompromissloser romantischer Held dargestellt, der mit unerschöpflicher Fantasie, unkonventionellem Verhalten und scharfer Zunge das stumpfe, langweilige und monotone Leben aufheitern will. Damit stößt er auf Unverständnis und Ablehnung seitens der konservativen Gesellschaft, die versucht, ihn zu maßregeln und schlussendlich zu vernichten.

Comic

Auch die sequentielle Kunst beschäftigt sich mit dem Thema Münchhausen.

  • Münchhausen. Die Wahrheit übers Lügen, Text: Flix, Zeichnungen: Bernd Kissel, Carlsen Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-551-76303-7.

Erinnerung an Münchhausen

[[Datei:Bodenwerder-Münchhausen-Denkmal.jpg|mini|hochkant|Brunnen am Münchhausen-Museum in Bodenwerder]] In besonderer Weise wird des Lügenbarons in seiner Heimatstadt Bodenwerder im Weserbergland gedacht, wo es u. a. ein Münchhausenmuseum und einen Brunnen gibt, der an die Geschichte mit dem halbierten Pferd erinnert. Seit 1997 verleiht die Stadt auch den Münchhausen-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Darstellungs- und Redekunst. Im nahen Kloster Kemnade befindet sich das Grab des Hieronymus in der Münchhausen'schen Familiengruft.

Im lettischen Dunte können heute noch die Schenke, wo Münchhausen seine ersten Lügengeschichten erzählt haben soll, sowie Teile des ehemaligen Landsitzes derer von Dunten besichtigt werden, darunter das restaurierte Forsthaus, die renaturierten Müllerteiche, das als Museum wiedererbaute Gutshaus und die alte Wäscherei. Seit dem 18. Juli 2005 steht im Kaliningrader Zentralpark ein Münchhausendenkmal, das auf Initiative des Klubs der „Enkel Münchhausens“ (Внучата Мюнхгаузена) als Geschenk der Partnerstadt Bodenwerder errichtet wurde. Es stellt Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel dar. Ein Münchhausendenkmal samt Kanonenkugel befindet sich auch auf der Festung Bender in Transnistrien, die für sich in Anspruch nimmt, Ausgangs- und Rückkehrort des Kanonenkugelrittes gewesen zu sein.[6]

Der Baron stand überdies Pate für den Begriff der Münchhaus(en)iade, eine literarische Gattungsbezeichnung für prahlerische Lügengeschichten. Die Geschichte, in der sich Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen haben will, lebt dagegen im Begriff „Münchhausen-Methode“ fort, nach der man sich ohne die im Grunde erforderliche Hilfe von außen durch eigene Kraft aus seiner eigenen Notlage befreit (engl. Bootstrapping). Im Bergsport bezeichnet man so eine Rettungstechnik, sich selbst mittels diverser Seiltechniken aus einer Gletscherspalte zu befreien. Das Münchhausen-Trilemma ist ein Theorem des Kritischen Rationalismus. In der Medizin schließlich wurde Münchhausen Namensgeber für das Münchhausen-Syndrom und das Münchhausen-Stellvertretersyndrom, zwei seltene psychische Störungen. In der Mathematik wurden die Münchhausener Zahlen nach ihm benannt.

Seit 1994 trägt der Asteroid (14014) Münchhausen den Namen des Barons.

Weiter wurde an Baron Münchhausen durch verschiedene Münzen und Briefmarken erinnert:

Briefmarken

 
Ausgabedaten
Nennwert: 0,30 Lats
Ausgabedatum: 1. April 2005
Auflage: 300.000
Druckerei: Joh. Enschede
Niederland
Entwurf: E. Viliama

Zum 250. Geburtstag 1970 brachte die Deutsche Bundespost eine Sondermarke zu 20 Pfennig heraus. [[Datei:Stamps of Germany (BRD) 1970, MiNr 623.jpg|mini|links|hochkant|Briefmarke 1970
(Deutsche Bundespost)]]

Am 1. April 2005 brachte die lettische Post eine Sondermarke anlässlich des 285. Geburtstages von Münchhausen heraus. Thema der Briefmarke: Die Abenteuer des Münchhausen. Die Marke zeigt Münchhausen mit seinem Jagdhund bei einem Glas Rotwein vor begeisterten Zuhörern.[7] Passend zur Marke ist ein Ersttagsbrief mit Sonderstempel der Münchhausenwelt in Dunte (lettisch: Minhauzena pasaule – siehe Weblinks) erschienen. Am 3. September 2012 gab es in Liechtenstein innerhalb eines Satzes „Helden der Literatur“ einen Wert zu Ehren des Barons. Diese Marke hat im Michel Briefmarkenkatalog die Nummer 1649. Mit dem Erstausgabetag 7. Mai 2020 gab die Deutsche Post AG zum 300. Geburtstag ein Sonderpostwertzeichen im Nennwert von 80 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Julia Warbanow aus Berlin.

Gedenkmedaille 1991

Der lettische Künstler Jānis Strupulis schuf 1991 eine Gedenkmedaille mit der Abbildung des Kopfes des jungen Münchhausen unter anderem für das Museum für Geschichte und Kunst im lettischen Jelgava (vormals deutsch: Mitau) sowie auch für das Münchhausenmuseum in Dunte.

Die Mitte der Medaillenvorderseite wird von Münchhausens Kopf eingenommen. Neben der Darstellung von Münchhausens Kopf befindet sich die Jahreszahl „1991“ mit dem mittig eingearbeiteten Siegel des Künstlers, welches als ein im Rechteck stehendes „S“ dargestellt wird.

Im äußeren oberen Dreiviertelkreis angeordnet ist die Inschrift FREIHERR HIERONYM KARL FRIEDRICH VON MÜNCHHAUSEN. Im unteren Viertelkreis stehen die Lebensdaten „1720 – 1797“, von der restlichen Inschrift durch Punkt getrennt.

Gedenkmünze 2005

mini|links|Lettische Gedenkmünze von 2005

Ausgabedaten
Nominalwert: 1 Lat (ca. 1,40 EUR)
Gewicht: 31,47 g
Durchmesser: 38,61 mm
Material: Sterlingsilber (925/1000)
Prägung: 2005, Königlich
Niederländische Münze
Entwurf: Arvids Priedite (Grafik)
Jānis Strupulis (Prägeform)

Anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt (lettisch: Minhauzena pasaule) in Dunte (Lettland) im Jahre 2005 ließ die Lettische Zentralbank eine Gedenkmünze mit Motiven zum Baron Münchhausen prägen. Münchhausen lebte dort von 1737 bis 1750.

  • Avers: Im zentralen Feld der Münze ist ein Hund mit am Schwanz befestigter Laterne auf mattem Untergrund dargestellt. Er wird umrankt von einer auf glänzendem Hintergrund dargestellten Kette aus sieben fliegenden Enten, die Münchhausen hinter sich herziehen.[8]
  • Die Inschrift „2005“ steht im oberen Halbkreis der Münze; ebenfalls im Halbkreis angeordnet ist die Inschrift VIENS SIMTS SANTIMU (deutsch: Einhundert Santims) im unteren Teil der Münze.[8]

[[Datei:Muenchhausen Kirchturm K.jpg|mini|hochkant|Postkartenmotiv zu Münchhausens Hochzeit in Pernigel (Liepupe)]]

  • Revers: Auf glänzendem Hintergrund sind Darstellungen aus den Erzählungen des Barons Münchhausen im Kreis angeordnet: Der Baron mit einer Flinte, sein Jagdhund zu seinen Füßen, ein Fasan, zwei Hasen, ein Hirsch und ein wilder Keiler. Der äußere Kreis der Münze enthält die Inschriften BARONS MINHAUZENS und K.F.H. FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN durch einen Punkt getrennt auf mattem Hintergrund.[9]
  • Rand: Zu sehen sind die Inschriften LATVIJAS BANKA (deutsch: Bank von Lettland) und LATVIJAS REPUBLIKA (deutsch: Lettische Republik) durch Punkt getrennt.

Weiteres

Literatur

  • Wunderbare Reise zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, wie er dieselben bey der Flasche im Cirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt. In: Kindlers neues Literaturlexikon. Bd. 3, Bp-Ck, Studienausgabe, S. 325f.
  • Doris Bachmann-Medick: Fremddarstellung und Lüge: Übersetzung als kulturelle Übertreibung am Beispiel von Münchhausens Lügengeschichten. In: dies. (Hrsg.): Übersetzung als Repräsentation fremder Kulturen. Erich Schmidt, Berlin 1997, ISBN 3-503-03765-9.
  • Sjabloon:NDB
  • Gottfried August Bürger: Des Freiherrn von Münchhausen einzig wahre Erlebnisse zu Wasser und zu Land, zu Pferd und zu Fuß, im Krieg und Frieden, in der Luft sowie in mehrerer Herren Länder / In diesem Jahre ganz neu verfaßt von Ihm selbst. Und versehen mit sehr wunderlichen Zeichnungen nach der Natur aufgenommen von dem Maler August von Wille. Düsseldorf 1856 (Digitalisat)
  • Lied Deurvorst: Het Uur van de Waarheid, Bährne Louise von Brun (1773-1839) en de mannen in haar leven. Uitgeverij Fagus, IJzerlo 2010.
  • Sjabloon:ADB
  • Scriptfout: de module "Vorlage:Literatur" bestaat niet.
  • Leonid Lewin: Russkij skasocnik baron M-g-s-n. [Baron von Münchhausen in Rußland]. In: Rodina. N 1, Moskau, 1999, S. 52–57.
  • Thankmar Freiherr von Münchhausen: Ein guter Mann, kein Lügner. Hieronymus Freiherr von Münchhausen, genannt der Lügenbaron. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. Februar 1997, Nr. 45, Beilage Bilder und Zeiten.
  • Edmund Pochhammer: Reisen und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben im Kreise seiner Freunde selbst zu erzählten pflegte. Stuttgart, Leipzig 1909, Sjabloon:URN
  • Werner R. Schweizer: Münchhausen und Münchhausiaden, Werden und Schicksale einer deutsch-englischen Burleske. Francke Verlag, Bern/München 1969.
  • Bernhard Wiebel: Der Mythos vom harmlosen Lügenbaron. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2013.

Film

  • Günter Helmes: Erich Kästner als Medienautor: Die Drehbücher zu den Filmen Münchhausen und Dann schon lieber Lebertran. In: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 2007, S. 167–181. ISBN 978-3-883778938.
  • Günter Helmes: Münchhausen. Unterhaltung im NS-Format. In: Das Jahrhundert der Bilder, Bd. 1: 1900 bis 1949, hrsg. von Gerhard Paul. Göttingen 2009, S. 632–639. ISBN 978-3-525-30012-1.

Weblinks

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Einzelnachweise

Sjabloon:Normdaten

Sjabloon:SORTIERUNG:Munchhausen, Hieronymus Carl Friedrich Von Kategorie:Freiherr Kategorie:Phantastische_Literatur Kategorie:Utopie Kategorie:Literarische_Figur Kategorie:Literatur_(Deutsch) Hieronymus Kategorie:Person_als_Namensgeber_für_einen_Asteroiden Kategorie:Bodenwerder Kategorie:Person_(Landkreis_Holzminden) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren_1720 Kategorie:Gestorben_1797 Kategorie:Mann

Sjabloon:Personendaten